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Psychologie

Lästern: Darum ist Klatsch und Tratsch so wichtig für dich

  • Veröffentlicht: 08.07.2024
  • 05:00 Uhr
  • Chris Tomas
Weißt du schon das Neueste? Das Lästern über andere kann verbindend wirken.
Weißt du schon das Neueste? Das Lästern über andere kann verbindend wirken.© IMAGO/imagebroker

Lästern hat keinen guten Ruf. Aus gutem Grund, denn oftmals fühlen andere Personen sich dabei verletzt oder es artet sogar in Mobbing aus. Aber das Reden über Dritte kann auch positive Effekte haben – solange du es nicht übertreibst. Welche das sind und was Lästern in deinem Körper macht.

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Lästern: Das Wichtigste zum Thema

  • Fies, hinterhältig, intrigant: So stellen wir uns Menschen vor, die hinter vorgehaltener Hand über andere tuscheln. Lästern ist verpönt, nur jede:r Zweite gibt zu, es regelmäßig zu machen.

  • Kein Wunder: Lästern kann sehr verletzend sein und zu Konflikten führen, vor allem wenn es Schwächere trifft, andere Menschen ausschließt oder herabwürdigt.

  • Studien zeigen: Viele unserer Gespräche drehen sich um andere Menschen. In Maßen ist Lästern normal und erfüllt sogar wichtige Funktionen, schweißt uns zum Beispiel zusammen.

Inhalt

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Warum lästern wir überhaupt?

Menschen sind Herdentiere. Wir brauchen Beziehungen und Kontakte zu anderen. Dabei hilft das Lästern, denn es wirkt verbindend und einordnend.

Das zeigt auch der sogenannte "Watercooler-Effekt": Gespräche, die im Büro am "Wasserspender" oder am Kaffeeautomaten geführt werden – und dazu gehört auch das Lästern über andere – spielen eine wichtige Rolle für das Betriebsklima und den Teamgeist in einem Unternehmen. Der Austausch macht Angestellte sogar produktiver.

Im Clip: Darum ist Lästern so wichtig für den Menschen

Warum Lästern wichtig für uns ist

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Diese positiven Effekte hat Klatsch und Tratsch

👉 Entgegen seinem schlechten Ruf hat Lästern gute Seiten. Studien zeigen, dass es den Zusammenhalt stärkt und das Gemeinschaftsgefühl festigt.

👉 Manche Forschende glauben sogar, dass uns Lästern einen evolutionären Vorteil verschafft hat. Denn durch Klatsch und Tratsch wurden wichtige Informationen ausgetauscht, etwa darüber, welche Menschen in unserem Umfeld vertrauenswürdig sind und vor welchen man sich acht nehmen sollte.

👉 Welchen Platz habe ich selbst einem sozialen Gefüge? Eine Studie aus den Niederlanden ergab, dass Lästern der Selbsteinschätzung dient. Wer weiß, welches Verhalten bei anderen nicht gut ankommt, etwa Egoismus, kann sich daran orientieren.

👉 Lästern wirkt beruhigend. Denn unser Herz schlägt schneller, wenn wir eine unangenehme Situation erleben oder mit schwierigen Menschen zu tun haben. Dürfen wir danach darüber herziehen, sinkt die Herzfrequenz wieder. Das Lästern baut also aktiv Stress ab.

Wer lästert am meisten?

Wer lästert, gibt es nur selten zu. Das zeigen statistische Daten: In Umfragen behaupten 50 Prozent, kaum oder überhaupt nie zu lästern. Nur elf Prozent geben zu, täglich über andere sprechen.

Um an bessere Daten zu kommen, haben Forschende von der University of California in Riverside knapp 500 Personen tagelang mit einem Aufnahmegerät ausgestattet. Danach werteten sie die Gesprächsthemen aus. Ergebnis: 14 Prozent der Gesprächszeit ging dafür drauf, über nicht anwesende Dritte zu sprechen. Männer und Frauen lästern dabei fast gleich viel – dass Tratschen typisch weiblich ist, stimmt also nicht. Außerdem lästern jüngere Menschen etwas mehr als Ältere.

Am häufigsten nehmen wir übrigens Menschen aufs Korn, mit denen wir befreundet oder verwandt sind sowie Menschen aus der Nachbarschaft oder der Arbeit. Etwas seltener lästern wir über Vorgesetzte. Nur vier Prozent ziehen auch mal über ihre Beziehung her.

Eine andere Studie ergab außerdem, dass Extrovertierte aktiver am sozialen Leben teilnehmen und daher auch öfter lästern.

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Lästern: Wann ist Tratschen zu viel?

Lästern ist eine Gratwanderung: Einerseits tut es gut, Dampf abzulassen und Zuspruch dafür zu bekommen. Andererseits kann Lästern großen Schaden anrichten. Wer selbst schon einmal zum Opfer wurde, weiß, wie verletzend sich das anfühlt. Schnell kann zudem die Stimmung kippen, und aus einem harmlosen Spaß wird fieses Mobbing.

Wenn also jemand kein anderes Gesprächsthema mehr hat, ständig Scherze auf Kosten anderer macht und negative Stimmung verbreitet, sollte man die Reißleine ziehen. Hilfreich ist auch, selbstkritisch zu sein. Wer beispielsweise andere niedermacht, um sich selbst aufzuwerten, sollte seine Lästerlust hinterfragen und an seinem Selbstbewusstsein arbeiten.

Die wichtigsten Fragen zu Lästern

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