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Krisentreffen im Kanzleramt

"Wohnungsbaugipfel": Das plant die Bundesregierung gegen die Krise

  • Veröffentlicht: 25.09.2023
  • 14:04 Uhr
  • Emre Bölükbasi

In der Baubranche schrillen die Alarmglocken. Die Auftragszahlen gehen zurück, der Traum vom eigenen Haus platzt bei vielen Familien, Firmen werden insolvent. Ein "Wohnungsbaugipfel" soll Abhilfe schaffen - im Vorfeld sickern die Pläne der Ampel durch.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Kanzleramt kommt es am heutigen Montag (25. September) zu einem Krisentreffen.

  • Die Baubranche soll wieder aus der tiefen Krise herausgeholt werden.

  • Im Vorfeld sickerten die Pläne der Bundesregierung für die stockende Baubranche durch.

Die Baubranche in Deutschland steckt seit Jahren in einer tiefen Krise fest - und sie verschärft sich immer weiter. Aufgrund der hohen Zinsen und Baukosten platzt für viele Familien der Traum vom eigenen Haus, die Auftragszahlen gehen den Bach runter, Firmen werden insolvent. Um diesem Negativtrend ein Ende zu setzen, kommen am heutigen Montag (25. September) mehr als 30 Verbände und Vertreter von Ländern sowie Kommunen zum "Wohnungsbaugipfel" im Kanzleramt bei Olaf Scholz (SPD) zusammen.

Bereits im Vorfeld sickerten aber die ersten Pläne der Ampel-Regierung gegen die Notlage durch. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am Montag (25. September) berichtete, lag ihr vorab ein 14 Punkte umfassendes Papier der Bundesregierung bezüglich der Maßnahmen in der Baubranche vor. Folgendes hat die Bundesregierung demnach vor:

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Keine Verschärfung der Energiestandards

Um mehr Wohnraum zu schaffen, will die Ampel demnach unter anderem die geplante Verschärfung der Energiestandards für Neubauten vorerst auf Eis legen. "Die Verankerung von EH40 als verbindlicher gesetzlicher Neubaustandard in dieser Legislaturperiode" sei "nicht mehr nötig und wird ausgesetzt", zitiert die dpa aus dem Plan. Mit EH40 wird der Bedarf von 40 Prozent der Energie eines Vergleichsneubaus bezeichnet. Derzeit gilt in Deutschland EH55. EH40 hingegen wird von der Ampel im Koalitionsvertrag für das Jahr 2025 anvisiert und soll den Energiebedarf für das Heizen senken.

Die Bundesregierung wolle sich zudem auf EU-Ebene gegen eine verpflichtende Sanierung einzelner Gebäude stark machen. Stattdessen wolle sie "für anspruchsvolle Sanierungsquoten für den gesamten Gebäudebestand" plädieren.

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Unterstützung für Familien

Familien sollen künftig beim Wohnungsbau stärker gefördert werden. Wie "ZDF" berichtet, werden die Kredithöchstbeträge um 30.000 Euro angehoben. Die Höchstgrenze beim zu versteuernden Einkommen soll von 60.000 Euro auf 90.000 Euro hochkorrigiert werden. Dem Bericht zufolge sind auch attraktive Reformen des KfW-Neubauprogramms "Klimafreundlicher Neubau" (KFN) geplant.

Steuervorteile sollen für die Familien als zusätzliche Unterstützungen fungieren. Laut dpa sind Vorteile "durch besondere Abschreibungsregeln, die sogenannte Afa", vorgesehen. Auch der "Klimabonus" werde künftig erhöht. Dieser fördert grundsätzlich Hauseigentümer beim Tausch alter, fossiler gegen neue, klimafreundliche Heizungen fördert.

Auch die Bundesländer sind von den geplanten Maßnahmen der Ampel-Regierung betroffen. Sie werden laut dem 14 Punkte umfassenden Plan für den Zeitraum von 2022 bis 2027 "Programmmtitel in Höhe von insgesamt 18,15 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau" zur Verfügung gestellt bekommen.

Besonders in Städten und Kommunen mit einer noch größeren Krise in der Wohnungsbaubranche soll der Bau von bezahlbarem Wohnraum vereinfacht werden.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Kampf gegen Wohnungsnot: Das plant die Ampel
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