Russland reagiert
Putin blockiert europäische Medien: Vergeltung für EU-Sanktionen
- Aktualisiert: 27.06.2024
- 17:25 Uhr
- Damian Rausch
Der jüngste Schritt des russischen Präsidenten Wladimir Putin hat für Aufsehen gesorgt: Seit dem 25. Juni sind insgesamt 81 europäische Medienunternehmen in Russland blockiert. Welche deutschen Medien sind davon betroffen?
Das Wichtigste in Kürze
Russland hat am 25. Juni 81 europäische Medienunternehmen blockiert, darunter bekannte deutsche Medien wie "Der Spiegel", "Die Zeit" und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".
Moskau rechtfertigte die Sperrung mit der angeblichen Verbreitung von Falschmeldungen über den Ukraine-Krieg.
In Russland sind viele kritische Medien und tausende Webseiten blockiert und oft nur über VPN erreichbar.
Russland hat auf die EU-Sanktionen gegen russische Medien reagiert und seinerseits 81 europäische Medien blockiert. Betroffen sind nach einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (25. Juni) namhafte deutsche Medien wie "Der Spiegel", "Die Zeit" und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", aber auch der österreichische Rundfunk "ORF".
Reaktion auf im Mai verhängte EU-Sanktionen
Die Blockade ist eine Reaktion auf die im Mai verhängten EU-Sanktionen gegen mehrere russische Medien, darunter die staatliche Nachrichtenagentur "Ria Novosti", die Regierungszeitung "Rossiskaja Gaseta", die Plattform "Voice of Europe" und die kremlnahe Zeitung "Iswestija", zu der auch ein Fernsehsender gehört. Diese Medien sind nun EU-weit verboten, ihre Mitarbeiter dürfen aber weiterhin in der EU arbeiten. "Diese Entscheidung ist ein weiterer, wenn auch wenig überraschender Schritt Putins, die Medienvielfalt zu unterdrücken und so die eigene Bevölkerung im Dunkeln zu halten", kommentierte das österreichische Außenministerium.
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Moskau: EU soll Restriktionen zurücknehmen
Frankreich ist mit insgesamt neun gelisteten Unternehmen das von Moskau am stärksten sanktionierte EU-Land. Auch der deutsch-französische Sender "Arte" steht auf der Verbotsliste. Begründet wurde die Sperrung der europäischen Medien mit der angeblichen Verbreitung von Falschinformationen über den Krieg in der Ukraine. Moskau erklärte, die Blockade könne aufgehoben werden, wenn die EU ihre Restriktionen gegen russische Medien zurücknehme.
Zahlreiche Medien nur über VPN erreichbar
In Russland sind zahlreiche Medien, die kritisch über die Politik von Kremlchef Wladimir Putin berichten, sowie tausende Webseiten im Internet blockiert. Diese sind oft nur über einen VPN-Server erreichbar, der es den Nutzer:innen ermöglicht, ihren virtuellen Standort zu wechseln. Viele Journalist:innen sind wegen angeblicher Diskreditierung der russischen Armee inhaftiert. Am Mittwoch beginnt der Prozess gegen den Journalisten Evan Gershkovich vom "Wall Street Journal" wegen angeblicher Spionage.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa