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BMW, VW und Co.

Was ein Wahlsieg von Trump für die deutsche Autoindustrie bedeutet

  • Veröffentlicht: 16.10.2024
  • 14:11 Uhr
  • Christina Strobl
Donald Trump sagte auf einer Wahlkampfveranstaltung in Georgia, er möchte, dass deutsche Autohersteller ihre Produktion von Mexiko in die Vereinigten Staaten verlagern.
Donald Trump sagte auf einer Wahlkampfveranstaltung in Georgia, er möchte, dass deutsche Autohersteller ihre Produktion von Mexiko in die Vereinigten Staaten verlagern.© AP

Deutsche Autobauer zeigen sich mit Blick auf die in knapp drei Wochen anstehende US-Wahl besorgt: Der republikanische Kandidat Donald Trump droht ihnen, Strafzölle zu verhängen, wenn sie weiter im Nachbarland Mexiko produzieren.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Auf einer Wahlkampfveranstaltung drohte Donald Trump deutschen Autoherstellern, die Produktionsstätten in Mexiko haben, mit Strafzöllen.

  • Mexiko gilt als attraktiver Produktionsstandort für deutsche Autobauer, da dort kein massiver Fachkräftemangel herrscht, wie das in Deutschland und den USA der Fall ist.

  • Am 5. September wählen die USA einen neuen Präsidenten oder eine neue Präsidentin.

In knapp drei Wochen wählen die Vereinigten Staaten ein neues Staatsoberhaupt. Schon jetzt geht der Wahlkampf zwischen dem republikanischen Kandidaten Donald Trump und der demokratischen Kandidatin Kamala Harris in die Geschichte ein. Doch was bedeutet der Wahlausgang für die Zukunft der deutschen Autoindustrie?

Im Video: Trump-Aktie bricht dramatisch ein - Handelsstopp verhängt

Trump droht BMW, VW und Co.

Wie die "Tagesschau" am Montag (14. Oktober) berichtete, blicken deutsche Autobauer eher besorgt auf die USA, denn viele von ihnen produzieren teilweise im Nachbarland Mexiko. Vor allem Trump ist dies ein Dorn im Auge. Auf einer Wahlkampfveranstaltung im vergangenen Monat im US-Bundesstaat Georgia sagte der Republikaner: "Ich möchte, dass deutsche Autofirmen zu amerikanischen Autofirmen werden. Ich möchte, dass sie ihre Werke hier bauen." Zudem drohte er mit massiven Strafzöllen. Die einzige Möglichkeit, diese Abgaben zu vermeiden, sei, dass ein Hersteller die Autos in den USA baue.

Aktuell ist Mexiko der wichtigste Investitionsstandort der deutschen Wirtschaft in Lateinamerika. In den vergangenen 15 Jahren hat sich die Anzahl der hier ansässigen deutschen Unternehmen sogar verdoppelt, inzwischen sind es rund 2.100. Unter anderem haben auch die großen deutschen Autobauer VW, BMW und Mercedes Werke dort.

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Für deutsche Autobauer ist Mexiko sehr attraktiv

Doch warum genau Mexiko? Dem Geschäftsführer der deutsch-mexikanischen Industrie- und Handelskammer, Johannes Hauser zufolge ist das Land attraktiv für deutsche Firmen. Er betonte: "Insbesondere mit dem Fokus auf den Export in die Partnerländer, mit denen Mexiko Freihandelsabkommen abgeschlossen hat über die letzten Jahrzehnte." Vor allem das Abkommen mit den Vereinigten Staaten und Kanada sei dabei von Relevanz. "Mexiko teilt 3.200 Kilometer Grenze mit den USA. 80 Prozent der gesamten Exporte Mexikos gehen in die USA."

Die deutschen Hersteller haben in ihren mexikanischen Werken im vergangenen Jahr 716.000 Pkw produziert und damit einen Rekord aufgestellt, wie ein Sprecher des Verbandes der Automobilindustrie in einem Interview mit der "Welt" jüngst erklärte. Neben den großen Herstellern haben sich in Mexiko außerdem auch Hunderte Zulieferer etabliert. Schließlich gingen einzelne Bauteile mehrmals über die Grenze, bis ein Fahrzeug in den USA oder Mexiko vom Band läuft.

Möglich ist das nur durch das Freihandelsabkommen zwischen den USA, Kanada und Mexiko. Trump selbst hat das Abkommen während seiner ersten Amtszeit als Präsident ausgehandelt. Seine Vision ist eine Re-Industrialisierung der USA. Diese könnte jedoch, wenn sie umgesetzt wird, bedrohlich für deutsche Autobauer werden.

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Trumps Drohung nicht allzu ernst nehmen

Die Drohung des 78-Jährigen müsse man aber dennoch nicht zu ernst nehmen, so Hauser. Zum einen würde etwa die Erhebung von höheren US-Einfuhrzöllen für Fahrzeuge aus Mexiko einen Bruch des Freihandelsabkommens bedeuten, abgesehen davon würde die Inflation steigen, erklärte er. Und selbst wenn ein Unternehmen gewillt sei, sich in den USA niederzulassen, so wie es Trump vorschwebt, könnte die Personalfrage ein Problem werden: Genau wie in Deutschland gebe es in den USA derzeit einen massiven Mangel an Facharbeiter:innen.

"Wir stellen heute schon fest, dass hier im Land ansässige deutsche Unternehmen ihren Schwesterfirmen in den USA Personal ausleihen müssen, um da Lücken zu füllen", meint Hauser. "Das zeigt ja, bis zu welchem Punkt das an Dramatik gewonnen hat in den USA."

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Auch Obradors Justizreform könnte für Probleme sorgen

Doch Trump ist nicht der einzige Faktor, der es den deutschen Autobauern in Mexiko schwer machen könnte. Der frühere mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador hat kurz vor Ende seiner Amtszeit noch eine umstrittene Justizreform durchgepeitscht. Auf den Finanzmärkten sorgte das für einige Unruhen. Die Reform wird wohl unter Obradors Nachfolgerin Claudia Sheinbaum in Kraft treten.

Was das wiederum für deutsche Autoproduzenten bedeutet, weiß der mexikanische Wirtschaftsanalyst José Roberto Solano von der Finanzgruppe Monex: "Für ein deutsches Unternehmen und auch alle anderen, die bereits in Mexiko tätig sind, bedeutet dies, dass es bei rechtlichen Zweifeln nun möglicherweise einer anderen Prüfung und einem anderen Verfahren unterzogen werden muss als bisher."

  • Verwendete Quellen:
  • "Welt Online"
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