Gedenkfeier zum 7. Oktober
Trump verspricht bei Wiederwahl: Werde "die Judenhasser entfernen"
- Aktualisiert: 08.10.2024
- 16:49 Uhr
- Joachim Vonderthann
Eine Gedenkfeier zum Jahrestag des Hamas-Massakers in Israel nützt Ex-Präsident Trump auch für Angriffe auf die Demokraten um Harris.
Das Wichtigste in Kürze
Donald Trump kündigt an, im Fall seiner Wiederwahl "Judenhasser" in den USA zu entfernen.
Der Republikaner inszeniert sich auf einer Gedenkfeier als Beschützer der jüdischen US-Bevölkerung.
Zuletzt machte Trump jüdische Wähler:innen aber auch für seine Niederlage im Jahr 2000 verantwortlich.
Auf einer Gedenkveranstaltung zum Überfall der Hamas-Terroristen auf Israel vor einem Jahr hat US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump der jüdischen Bevölkerung seine volle Unterstützung zugesichert. Im Falle seiner Wiederwahl werde er "die Judenhasser" in den USA entfernen, betonte Trump auf der Gedenkfeier auf seinem Golfplatz in Doral im US-Bundesstaat Florida am Montag (7. Oktober).
"Tödlichster Tag seit dem Holocaust"
Der republikanische Ex-Präsident sagte: "Ich werde unsere amerikanische jüdische Bevölkerung verteidigen. Ich werde Ihre Gemeinden, Ihre Schulen, Ihre Gotteshäuser und Ihre Werte schützen. Wir werden die Dschihadisten-Sympathisanten und Judenhasser beseitigen. Wir werden die Judenhasser beseitigen, die unserem Land nicht helfen, sie wollen unser Land nur zerstören."
Den 7. Oktober nannte Trump "den tödlichsten Tag für das jüdische Volk seit dem Holocaust". Es sei nicht nur der schlimmste Terroranschlag seit dem 11. September 2001 gewesen. "Es war ein Angriff auf die Menschheit selbst. Es war eine abscheuliche, unglaubliche Grausamkeit, es war eine abschreckende Grausamkeit. Es war eine dämonische Freude und die Zerstörung unschuldigen Lebens. Am 7. Oktober schien es, als hätten sich die Pforten der Hölle geöffnet und ihre Schrecken auf die Welt losgelassen. Und genau das ist passiert", so Trump.
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Am 7. Oktober 2023 hatten Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen mehr als 1.200 Menschen in Israel getötet und rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Dies war der Auslöser für den Gaza-Krieg, der am selben Tag begann. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde sind seither mehr als 41.270 Menschen im Gazastreifen getötet worden. Diese Zahl lässt sich nicht unabhängig überprüfen.
Trump: "Antijüdischer Hass" bei Demokraten
Der republikanische Wahlkämpfer Trump nützte die Gelegenheit, um der demokratischen Partei seiner Kontrahentin Kamala Harris "antijüdischen Hass" zu unterstellen. "Der antijüdische Hass ist sogar hier in Amerika zurückgekehrt, auf unseren Straßen, in unseren Medien und auf unseren Universitätsgeländen und insbesondere in den Reihen der Demokratischen Partei, nicht in der Republikanischen Partei. Ich sage Ihnen, er ist nicht in der Republikanischen Partei", fügte der ehemalige Präsident hinzu.
Trotz der Betonung seiner Unterstützung des Judentums bediente sich Trump CNN zufolge in der Vergangenheit immer wieder auch antisemitischer Stereotype und kritisierte jüdische Amerikaner, die ihn nicht ausreichend unterstützt hätten. So habe der Republikaner auf einer Veranstaltung im September gesagt, er sei bei der Wahl 2020, als Trump gegen Joe Biden verlor, "von Wählern, die zufällig Juden sind, nicht richtig behandelt worden". Mit Blick auf die bevorstehende Wahl am 5. November sagte Trump, jüdische Wähler:innen trügen eine gewisse Verantwortung, wenn er diesmal erneut eine Niederlage kassieren sollte.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur Reuters
- CNN: "Trump vows to 'remove the Jew haters' if reelected during event commemorating October 7 attacks"