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DDR-Bürgerrechtler

Während Veranstaltung im Schloss Bellevue: Werner Schulz ist gestorben

  • Veröffentlicht: 09.11.2022
  • 16:43 Uhr
  • glö
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Er war DDR-Bürgerrechtler und dann über viele Jahre ein profilierter Bundes- und Europapolitiker: Jetzt ist Werner Schulz gestorben - während er an einer Veranstaltung mit dem Bundespräsidenten teilnahm.

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Der frühere DDR-Bürgerrechtler Werner Schulz ist tot. Er starb am Mittwoch (9. November) während einer Veranstaltung im Berliner Schloss Bellevue. Das gab Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nach Angaben von Teilnehmer:innen der Tagung bekannt. Schulz wurde 72 Jahre alt. Das Bundespräsidialamt beendete die Veranstaltung zum 9. November vorzeitig und begründete dies mit einem Todesfall im Kreis der Teilnehmenden. Es wollte umgehend die Angehörigen informieren.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) brach Schulz am Rande der Tagung zusammen. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, der Arzt ist, versuchte demnach noch, den Grünen-Politiker zu reanimieren. Dies gelang jedoch nicht. Es war aufgefallen, dass Schuster unmittelbar vor seiner vorgesehenen Rede den Großen Saal im Schloss Bellevue verließ - wegen eines "Notfalls", wie die Moderatorin der Tagung sagte.

Schulz wurde erst im vergangenen Juni mit dem Deutschen Nationalpreis geehrt

Schulz wurde am 22. Januar 1950 in Zwickau geboren. Er absolvierte ein Studium der Lebensmittelchemie und -technologie an der Humboldt-Universität Berlin. Seit 1968 war er in verschiedenen Oppositionsgruppen der DDR aktiv. 1989 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Neuen Forums, das er am Runden Tisch vertrat. 1990 wurde Schulz Mitglied die ersten frei gewählten Volkskammer der DDR. Von Oktober 1990 bis Oktober 2005 war er Bundestagsabgeordneter für die Grünen, von 2009 bis 2014 saß er im Europaparlament.

Für seinen Einsatz für die Demokratie und für die Opposition in Russland wurde Schulz erst im vergangenen Juni mit dem Deutschen Nationalpreis geehrt. Der Bundespräsident und sein Vorgänger Joachim Gauck würdigten ihn als meinungsstarken Streiter für demokratische Werte. "Unsere Zeit, geprägt von zum Teil hasserfüllten, faktenleugnenden Debatten und einer bemerkenswerten Anzahl von Wutbürgern, die die liberale Demokratie ablehnen, braucht derartige Vorbilder", sagte Gauck seinerzeit.

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
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