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Chef der Wagner-Söldner

 Prigoschin offenbar bei Flugzeugabsturz getötet - Spekulationen über Abschuss

  • Aktualisiert: 24.08.2023
  • 06:53 Uhr
  • Alicia Müller
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin spricht in Afrika in die Kamera. Das Video ist kürzlich auf einem Telegram-Kanal aufgetaucht.
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin spricht in Afrika in die Kamera. Das Video ist kürzlich auf einem Telegram-Kanal aufgetaucht.© Uncredited/Razgruzka_Vagnera telegram channel/AP

Wagner-Chef Prigoschin soll beim Absturz eines Flugzeugs in Russland getötet worden sein. Prigoschins Telegram-Kanal spricht Mittwochabend von seinem Tod. Von offizieller Seite wurde dies allerdings noch nicht bestätigt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Wagner-Chef Prigoschin ist offenbar tot. Er soll Passagier eines abgestürzten Privatflugzeugs gewesen sein.

  • Laut Nachrichtenagentur Tass sollen alle Insassen ums Leben gekommen sein.

  • Prigoschins Internetmedium Grey Zone spekuliert über einen Abschuss der Maschine.

In Russland ist der Nachrichtenagentur Tass zufolge ein Privatflugzeug abgestürzt, auf dessen Passagierliste auch der Söldnerchef Jewgeni Prigoschin stehen soll. Die Embraer-Maschine auf einem Flug von Moskau nach St. Petersburg sei in der Region Twer nördlich der Hauptstadt niedergegangen, meldete die Agentur am Mittwoch (23. August) unter Berufung auf das Katastrophenschutz-Ministerium. 

Noch am Abend seien acht Leichen aus den Trümmern geborgen, wie Quellen im Rettungsdienst der Stadt Bologoje der Agentur Tass sagten.

Prigoschins Telegram-Kanal bestätigt den Tod

Die sieben Passagiere und drei Besatzungsmitglieder seien ums Leben gekommen. Die russische Flugaufsicht habe erklärt, dass Prigoschin auf der Passagierliste stehe, meldete Tass weiter.

Prigoschins Internetmedium verbreitete unterdessen die Version eines gezielten Abschusses. Die Maschine sei über dem Gebiet Twer von der Flugabwehr abgeschossen worden, hieß es auf dem Telegram-Kanal Grey Zone. Priogoschin nutzte ihn üblicherweise, um seine Videos zu verbreiten. Überprüfbar war die Behauptung eines Abschusses nicht.

Grey Zone schrieb, es seien zwei Flugzeuge der Privatarmee Wagner in der Luft gewesen. Der Kanal zog die Behördenversion in Zweifel, wonach Prigoschin auf der Passagierliste der ersten Maschine gestanden habe und getötet worden sei. "Wo Jewgeni Prigoschin letztlich war, dazu gibt es im Moment keine genauen Informationen", hieß es.

Später dann vermeldet Grey Zone den Tod Prigoschins.

Laut Grey Zone soll auch der ehemalige Geheimdienstler Dmitri Utkin, der offizielle Wagner-Kommandeur, auf der Passagierliste gestanden haben. Den Angaben nach war noch ein zweites Flugzeug der Privatarmee auf dem Flug von Moskau nach St. Petersburg. Dieses habe kehrtgemacht und sei im Flughafen Ostafjewo südlich von Moskau gelandet.

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Spekulationen über Abschuss des Fliegers

Der Söldnerführer hatte sich zuletzt am Montag mit einem Video angeblich aus Afrika gemeldet. Vor zwei Monaten hatte er eine rätselhafte Meuterei gegen die Militärführung, aber auch gegen Präsident Wladimir Putin angezettelt.

Prigoschin hatte die Söldnergruppe Wagner nach eigenen Angaben 2014 gegründet. Im Rahmen eines Aufstandes am 23. und 24. Juni hielten seine Kämpfer zunächst auf Moskau zu, bevor offenbar eine Einigung mit Präsident Wladimir Putin erzielt worden war. 

Die von ihm aufgebaute Söldnertruppe hatte für Russland erst inoffizielle Spezialaufträge in Syrien, später auch in mehreren Staaten Afrikas erfüllt. Im Angriffskrieg auf die Ukraine warb Prigoschin Häftlinge aus russischen Gefängnissen an. Die Truppe erlitt schwere Verluste in den Kämpfen um die ostukrainische Stadt Bachmut. Priogoschin warf der regulären Militärführung Unfähigkeit und Korruption vor.

Priogschin hatte selbst im Gefängnis gesessen und später Karriere als Hoflieferant für den Kreml gemacht, daher rührt sein Beiname "Putins Koch". Er soll auch der Geschäftsmann hinter den Trollfabriken in St. Petersburg gewesen sein, die über soziale Netzwerke Einfluss auf westliche Länder zu nehmen versuchten.

Im Video: Prigoschin meldet sich offenbar aus Afrika

Afrika-Einsatz? Neues Video von Söldner-Chef Prigoschin aufgetaucht

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur Reuters
  • Nachrichtenagentur dpa
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