Experten beunruhigt
Vogelgrippe erstmals bei Füchsen in Deutschland nachgewiesen
- Aktualisiert: 21.03.2023
- 08:18 Uhr
- Joachim Vonderthann
Die hochansteckende Vogelgrippe ist erstmals in Deutschland auch bei Füchsen nachgewiesen worden. Experten befürchten seit längerem, dass sich das Virus immer besser anpasst und so auch für Menschen gefährlicher werden kann.
Das Wichtigste in Kürze
Die Vogelgrippe ist erstmals in Deutschland auch bei Füchsen nachgewiesen worden.
Die hochansteckende Geflügelpest kommt vor allem bei Vögeln vor.
Experten befürchten, dass sich das Virus immer besser anpasst und auch Menschen gefährlich werden könnte.
Im Video: Gefahr für Menschen steigt: Hunderte Robben sterben an Vogelgrippe
Gefahr für Menschen steigt: Hunderte Robben sterben an Vogelgrippe
Das hochansteckende Vogelgrippe-Virus scheint sich immer besser an Säugetiere anzupassen. Jetzt wurde der Erreger erstmals in Deutschland auch bei Füchsen nachgewiesen. Das gab das niedersächsische Landwirtschaftsministerium am Montagabend (20. März) bekannt.
Vogelgrippe erstmals bei Füchsen
Das Friedrich-Loeffler-Institut habe als nationales Referenzlabor die Infektionen mit dem Virus H5N1 von insgesamt vier Tieren bestätigt, hieß es aus Hannover. Eine veränderte Gefahrenlage für Menschen gebe es nicht. Die zuletzt vermehrten Vogelgrippe-Nachweise bei Säugetieren müssten aber genau beobachtet werden. Das Ministerium rief deshalb Landkreise mit einem erhöhten Aufkommen an infizierten Wildvögeln auf, tot aufgefundene oder erlegte Säugetiere verstärkt einsenden und überprüfen zu lassen.
Die auch Geflügelpest genannte Vogelgrippe ist eine Infektionskrankheit, die besonders bei Wasservögeln und anderen Vögeln vorkommt. Experten befürchten, dass sich das Virus immer mehr an Säugetiere anpasst und dadurch auch dem Menschen gefährlicher werden könnte. Infektionen waren in den vergangenen Monaten auch bei anderen Säugetieren wie Seehunden, Waschbären, Bären, Mardern und Nerzen nachgewiesen worden. Nachweise bei Füchsen gibt es laut dem Ministerium seit 2020 unter anderem in Schweden und Finnland.
Virus auch für Menschen gefährlich?
Um die Ausbreitung des Virus zu erfassen, werden laut dem Landwirtschaftsministerium seit vergangenem Jahr Raubtiere wie Füchse, Waschbären und Mader in einem Monitoring auf Influenzaviren untersucht. Bei den bislang 179 Untersuchungen seien nun die ersten Nachweise bei Füchsen festgestellt worden. Es sei wahrscheinlich, dass sich die Füchse durch den Kontakt mit infizierten Wildvögeln angesteckt hätten.
In der vergangenen Woche wurde aus den USA gemeldet, dass im Nordosten des Landes Hunderte Seehunde und Kegelrobben am Vogelgrippe-Virus verendet sind. Aktuell grassiert weltweit die schwerste jemals dokumentierte Vogelgrippewelle bei Vögeln. Etliche Millionen Tiere starben bereits, insbesondere Seevögel.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa