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Sicherheit im Straßenverkehr

"Vision Zero": So will Sachsen die Unfallzahlen im Verkehr senken

  • Aktualisiert: 06.08.2024
  • 18:42 Uhr
  • dpa
Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig, SPD.
Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig, SPD.© Robert Michael/dpa

Mit einem neuen Konzept will Sachsen die Verkehrssicherheit auf den Straßen im Freistaat verbessern. Die "Vision Zero" bleibe dabei das Maß aller Dinge, so Verkehrsminister Dulig. Ziel sei es, perspektivisch null Verkehrstote zu erreichen.

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Sachsen möchte mit einem neuen Programm die Verkehrssicherheit auf den Straßen des Freistaates verbessern. Die "Vision Zero" bleibt für Verkehrsminister Martin Dulig (SPD) dabei das Maß aller Dinge. Ziel sei es, die Zahl der im Straßenverkehr Getöteten und Schwerverletzten zu reduzieren und perspektivisch null Verkehrstote zu erreichen, sagte er nach der Kabinettssitzung, auf der das Konzept beschlossen wurde. Es ersetzt ein Programm von 1993.

Im Video: Viele Verletzte - Massen-Crash mit 25 Fahrzeugen auf A4 in Sachsen

Dulig: "Kampf" um den Verkehrsraum nimmt zu

Dulig zufolge war es Zeit für Veränderungen. Es gebe inzwischen neue Verkehrsträger wie E-Scooter. Der "Kampf" um den Verkehrsraum nehme zu. "Das Verhalten der Menschen spielt die entscheidende Rolle", betonte der Minister. In vielen Bereichen der Gesellschaft sei eine wachsende Radikalisierung festzustellen, das spiegele sich auch im Verkehr wider.

Bei der Verkehrssicherheit gehe es vor allem um den Schutz schwächerer Verkehrsteilnehmer:innen wie Kinder und ältere Menschen. Dulig sprach sich dafür aus, dass Kommunen flexibler bei der Ausweisung von Tempo-30-Zonen werden dürfen. Es gehe nicht um die generelle Absenkung der Regelgeschwindigkeit auf Tempo 30 in den Städten. Das sollte aber etwa vor Krankenhäusern, Schulen oder Altenheimen gelten. Sicherheit müsse gleichzeitig mit dem "Prinzip des fließenden Verkehrs" Priorität haben.

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Im Vorjahr starben 188 Menschen auf Sachsens Straßen

Dulig äußerte die Sorge, dass die Unfallzahlen im Straßenverkehr auch in diesem Jahr steigen. 2023 waren bei Verkehrsunfällen im Freistaat 188 Menschen ums Leben gekommen, 3.411 wurden schwer verletzt. Zudem sind in der Statistik 12.790 Leichtverletzte enthalten. Gut ein Drittel (35 Prozent) der späteren Todesopfer waren als Fußgänger:innen oder Radfahrer:innen unterwegs. Im ersten Halbjahr 2024 gab es 74 Verkehrstote, 1.723 Schwerverletzte, 6.388 Leichtverletzte und 6.952 Unfälle mit Personenschaden

Dulig zufolge geht es beim Sicherheitsprogramm um "mehr Miteinander statt Gegeneinander". Das Konzept umfasst sechs Schwerpunkte. Verkehrssicherheit wird als gesamtgesellschaftliche Aufgabe definiert. Ein besonderes Augenmerk richtet sich auf Fußgänger:innen und sichere Fußwege. Sachsen setze sich für sichere und barrierefreie Verkehrsanlagen ein, hieß es. Die Kommunen werden angeregt, breite Gehwege und sichere Übergänge zu schaffen. Im Zentrum stehen Kinder und Jugendliche. Etwa jeder fünfte Unfall mit Fußgänger:innen betrifft diese Gruppe. Zudem geht es um sicheren Radverkehr inklusive Fahrradtraining in den Schulen

Im Video: Mehrere Verletzte - Auto rast in der Hamburger Innenstadt in Bank

Das Programm sei ein Rahmen, der nun gefüllt werden müsse, sagte der Minister. Die Arbeit der Verkehrswacht werde weiter gestärkt. An diesem Sonntag (11. August) ist auf dem Sachsenring ein weiterer Verkehrssicherheitstag geplant. Dulig lobte das Format. Dort werde das Thema im Rahmen eines Volksfestes behandelt. Den gesamten Tag über gibt es Präsentationen, die Verkehrssicherheit erlebbar und begreifbar machen sollen. Besucher:innen können eine Fahrt im E-Auto, Wasserstoffauto oder mit dem Lastenrad ausprobieren. Wer einmal die Perspektive wechseln will, kann einen Bus oder Lkw steuern. 

 

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