10.000 Renten bedroht
Versicherer Element ist insolvent: Das müssen Kunden jetzt wissen
- Veröffentlicht: 30.01.2025
- 15:03 Uhr
- Max Strumberger
Ein Schock geht durch die Versicherungsbranche: Der Versicherer Element ist insolvent. Besonders alarmierend ist die Auswirkung auf die Renten von rund 10.000 Menschen, die nun vor einer ungewissen Zukunft stehen.
Das Wichtigste in Kürze
Der Versicherer Element hat Insolvenz angemeldet und damit eine Welle der Unsicherheit ausgelöst.
Viele Kunden, die sich auf Element als Kooperationspartner verlassen haben, sind sich der Auswirkungen möglicherweise nicht bewusst.
Besonders betroffen sind die Renten von rund 10.000 Menschen, die nun mit erheblichen finanziellen Unsicherheiten konfrontiert sind.
Die Insolvenz des Berliner Versicherungsunternehmens Element hat die Versicherungsbranche in Aufruhr versetzt. Das Unternehmen war ein bedeutender Anbieter von verschiedenen Versicherungen, darunter Haftpflicht-, Unfall- und Kfz-Versicherungen. Viele Kund:innen sind sich möglicherweise nicht bewusst, dass sie bei Element versichert sind, da das Unternehmen oft als Kooperationspartner agierte. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) begleitet das Insolvenzverfahren und bietet betroffenen Kund:innen Informationen über ihre Rechte.
Besonders betroffen von der Insolvenz sind die Renten von rund 10.000 Menschen. Das Versorgungswerk der Zahnärztekammern Berlin, Bremen und Brandenburg ist als Hauptinvestor bei Element involviert. Die Beiträge der pflichtversicherten Zahnärzt:innen sind teilweise in die Element-Versicherung geflossen. Die Auswirkungen auf die Renten dieser Zahnärzt:innen hängen nun vom Ausgang des Insolvenzverfahrens ab.
Haben Sie Versicherungen beim Anbieter Element oder dessen Kooperationspartnern abgeschlossen? Falls Sie sich nicht sicher sind, sollten Sie zügig Ihre Versicherungsunterlagen prüfen. Partner sind unter anderem:
- Auto Protect
- asspario
- Die Bayerische
- direkt-AS
- Friday
- Manufaktur Augsburg
- Panda
- Schutzgarant
Solche Insolvenzen sind in der aktuellen wirtschaftlichen Lage leider keine Seltenheit. In Zeiten von Niedrigzinsen haben viele Versorgungswerke in risikoreiche Wertanlagen investiert, um die versprochenen Renditen zu erreichen. Diese risikoreichen Finanzmodelle, wie Immobilien und Unternehmensbeteiligungen, sind in der aktuellen Wirtschaftsflaute jedoch besonders anfällig.
Das Versorgungswerk der Berliner Zahnärzt:innen hatte bereits vor der Insolvenz von Element mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. In den letzten Jahren mussten erhebliche Abschreibungen vorgenommen werden, was die versprochene Rendite reduzierte. Die Beendigung der Niedrigzinsphase wird als Hauptgrund für die schlechte finanzielle Lage genannt.
Für die betroffenen Rentner:innen ist die Situation besonders schwierig, da sie keine Möglichkeit haben, aus der Pflichtversicherung auszutreten. Das Versorgungswerk könnte gezwungen sein, die Renten oder Rentenansprüche zu kürzen oder die Beitragszahlungen zu erhöhen, um Verluste auszugleichen. Eine Anpassung der Anlagestrategie ist dringend erforderlich, um die finanzielle Stabilität langfristig zu sichern.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa