Verfahren wegen Wahlbetrugs
Trump will Knallhart-Richterin absetzen lassen
- Aktualisiert: 13.09.2023
- 12:11 Uhr
- Joachim Vonderthann
Im Verfahren wegen versuchten Wahlbetrugs bekommt es Ex-Präsident Trump mit einer strengen Richterin zu tun. Das versuchen seine Anwälte noch zu verhindern.
Das Wichtigste in Kürze
Ex-US-Präsident Trump muss sich wegen versuchtem Wahlbetrug in einem Bundesverfahren verantworten.
Die zuständige Richterin Chutkan tat sich mit harten Urteilen gegen Kapitol-Stürmer hervor.
Trumps Anwälte wollen die Richterin wegen fehlender Neutralität abziehen lassen.
Sie sei nicht neutral und bereits festgelegt: In seinem Verfahren wegen versuchten Wahlbetrugs will Ex-US-Präsident Donald Trump die zuständige Richterin abziehen lassen. Tanya Chutkan müsse von dem Fall abgezogen werden, beantragten Trumps Anwälte am Montag (11. September) vor Gericht in Washington.
Trump will strenge Richterin abziehen lassen
Trumps Anwälte argumentieren, Chutkan wolle Trump bereits vor dem Verfahren hinter Gittern sehen. Ihren Vorwurf machten die Verteidiger an einer Aussage der Richterin in einem Verfahren gegen Randalierer, die am Sturm auf das Kapitol beteiligt waren, fest. Chutkan sagte seinerzeit mit Blick auf Trump, die Aufständischen hätten gehandelt "in blinder Loyalität zu einer Person, die übrigens bis heute auf freiem Fuß ist". Chutkan hatte in den vergangenen Monaten bereits mehrere Verfahren gegen Kapitol-Stürmer:innen geleitet. Sie machte dabei mit besonders harten Urteilen auf sich aufmerksam.
Trump ist auf Bundesebene wegen versuchtem Wahlbetrug angeklagt. Nach seiner Niederlage bei der Präsidentenwahl 2020 gegen Joe Biden hatte Trump einen monatelangen Feldzug gegen die aus seiner Sicht manipulierte Wahl gestartet. Die Kampagne gipfelte im gewaltsamen Sturm von Trump-Anhängeri:innen auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021. Der 77-Jährige hatte die Menge zuvor in einer Rede angestachelt. Trump wird in dem Verfahren unter anderem eine Verschwörung gegen die Vereinigten Staaten von Amerika vorgeworfen.
Trump will Verfahren in die Länge ziehen
Trump will bei der kommenden Wahl im kommenden Jahr erneut für die Republikaner ins Rennen gehen. In Umfragen liegt er aktuell unter den republikanischen Bewerber:innen auf dem ersten Platz. Mitten im Wahlkampf sieht sich der Ex-Präsident mit insgesamt vier verschiedenen Anklagen konfrontiert. Trumps Team versucht daher, die verschiedenen Verfahren durch diverse Anträge in die Länge zu ziehen und möglichst spät starten zu lassen. In diesem Zusammenhang muss nun auch der Vorstoß gesehen werden, Richterin Chutkan abziehen zu lassen.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa