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Bitte lächeln?

Fast schon Kunst: Was ein gutes Polizeifoto à la Trump ausmacht

  • Veröffentlicht: 25.08.2023
  • 16:30 Uhr
  • Stefan Kendzia
Trump wurde zusammen mit 18 Mitverschwörern angeklagt, seine Wahlniederlage 2020 im Bundesstaat Georgia rückgängig machen zu wollen.
Trump wurde zusammen mit 18 Mitverschwörern angeklagt, seine Wahlniederlage 2020 im Bundesstaat Georgia rückgängig machen zu wollen.© via REUTERS

In den USA sind Polizeifotos entstanden, die wahrscheinlich in die Geschichte eingehen werden. Mal grimmig dreinblickend, mal lethargisch, mal glückselig strahlend: Die Mugshots der Angeklagten im Fall um eine mutmaßliche Wahlbeeinflussung Trumps im Bundesstaat Georgia haben eines gemeinsam: ihre unsäglich schlechte Qualität.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die aktuell aufgenommenen Polizeifotos von Trump und seinen mutmaßlichen Mitverschwörer:innen haben das Potenzial, in die Geschichte einzugehen.

  • Auffallend ist, dass jedes dieser Bilder anders ist: Mal lächeln die Personen, mal schauen sie grimmig.

  • Fotografen geben nun wertvolle Tipps, worauf man bei einem sogenannten Mugshot achten sollte.

Eine Anklage - 19 verschiedene Gesichtsausdrücke, schlechte Beleuchtung, miese Belichtung. Das ist das vorläufige Ergebnis aus dem Bundesstaat Georgia. Hier müssen sich Trump und "seine" 18 mutmaßlichen Kompliz:innen vor Gericht verantworten. Wegen Wahlbeeinflussung. Vorab mussten alle angeklagten Personen - inklusive des Ex-Präsidenten - ein offizielles Polizeibild-Shooting über sich ergehen lassen. Mit äußerst unterschiedlichen Ergebnissen.

Im Video: Historisches Polizeifoto - Trump erster Ex-US-Präsident mit "Mug Shot"

Historisches Polizeifoto: Trump erster Ex-US-Präsident mit "Mug Shot"

Bei einer Castingshow würde keiner weiterkommen

Würden Kandiat:innen beim Model-Casting derartig in eine Kamera blicken, würde wohl niemand in die nächste Runde kommen. Es würde einfach an Talent mangeln. Wie gut, dass es sich für Trump und seine mutmaßlichen Mitverschwörer:innen "nur" um eine Anklage wegen Wahlbeeinflussung handelt und nicht um das Fortkommen in einer Castingshow. Immerhin: Trump verwandelt sein Foto bereits in bares Geld. In einem Interview mit der BBC teilen Fotografen wie Jake Olson aus Ohio ihre Eindrücke zu den Polizeifotos der Angeklagten mit. 

"Zuerst dachte ich, es wären alles Memes", sagte Jake Olson. "Es ist der perfekte Sturm schlechter Fotos." Abgesehen von den politischen und rechtlichen Konsequenzen der Anklagen in Atlanta scheinen die Polizeifotos der Albtraum eines jeden Fotografen zu sein. "Mann …", sagte Olson und klang fast überwältigt von der schlechten Qualität. "Es gibt so viele Grundregeln der Fotografie, die sie einfach nicht befolgen." Allein der graue Hintergrund tue nichts für die abgelichteten Personen.

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Jede:r kann sich vor der Kamera inszenieren, wie gewünscht

Schlimmstes Problem soll einem anderen Fotografen, Professor Ray Mantle, zufolge die Beleuchtung sein. "Sie haben dieses eine Licht im Stil eines Verhörs, man kann sehen, dass sie alle dieses kleine Highlight auf ihrer Stirn haben [...] sie sehen alle nicht gut aus … sie sehen alle müde aus." Trotzdem würden alle ihre Chance ergreifen: "Für viele dieser Leute ist dies ihr größtes öffentliches Debüt", sagte Mantle. "Sie wissen, dass jeder diese sehen wird." Einige von den abgelichteten Personen könnten das allerdings irgendwann bereuen.

Da es für Mugshots keine einheitlichen Vorgaben wie bei den hierzulande zu verwendenden biometrischen Fotos zu geben scheint, kann sich jeder inszenieren, wie er möchte. Trotzdem sollte jeder daran denken, wie ein solches Bild bei den Betrachter:innen bewertet werden würde. "Lächle nicht. Ein Lächeln lässt es zu arrogant wirken", sagte Lawrence. "Man möchte grinsen wie [einst] Lindsay Lohan und Paris Hilton. Ein Grinsen sagt: 'Ja, das ist scheiße, aber mir wird es gut gehen.'" Haare, Make-up und Garderobe seien – auch während sie sich in der Obhut der Behörden von Fulton County befinden – von entscheidender Bedeutung, so Lawrence. Aber "halte es einfach [...] du kommst ins Gefängnis, nicht zu einem Vorsprechen."

  • Verwendete Quellen:
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