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Die Nacht im Überblick

Unwetter über Deutschland: Autos auf A2 versinken im Wasser, Stadt schneeweiß

  • Veröffentlicht: 13.09.2023
  • 09:42 Uhr
  • Lena Glöckner

Heftige Unwetter haben in der Nacht zum Mittwoch große Teile Deutschlands unter Wasser gesetzt. In Worms waren die Straßen schneeweiß, auf der A2 Richtung Hannover versanken die Autos im Wasser. Das Geschehen im Überblick.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Heftige Gewitter mit Starkregen haben in Deutschland zahlreiche Unwettereinsätze ausgelöst.

  • In Rheinland-Pfalz starb ein Mann, nachdem er von einem Blitz getroffen wurde.

  • In ganz Deutschland standen Keller unter Wasser und Bäume stürzten um.

Ein Unwetter mit Starkregen ist in der Nacht zum Mittwoch (13. September) über weite Teile Deutschlands gezogen. Besonders Rheinland-Pfalz war stark betroffen. In Worms hatte Hagel die Straßen noch am Dienstag (12. September) in eine winterliche Landschaft verwandelt und zahlreiche Schäden verursacht. Auf Fotos der Feuerwehr ist zu sehen, wie der Hagel die Straßen der Stadt so bedeckt, dass es wie eine dünne Schneedecke wirkt. Seit dem kurzen, aber extremen Unwetter gegen 19 Uhr ist die Feuerwehr im Dauereinsatz, wie sie auf ihrer Facebook-Seite mitteilte.

Beim Klinikum sei demnach das Dachfenster oberhalb der Operationssäle zerstört. Das THW sei dort und verschließe diese provisorisch, hieß es weiter. In den Rathauskeller sei Wasser eingedrungen. Am Dach einer Schule sei ein erheblicher Schaden entstanden. Zahlreiche Straßen seien überflutet worden und mehrere Gebäude hätten Wasser in den Kellern. In einigen Stadtteilen seien zudem Äste abgebrochen, Fenster zu Bruch gegangen oder Fahrzeuge beschädigt worden.

Mann in Rheinland-Pfalz vom Blitz getroffen

Auch ist in Rheinland-Pfalz ein Mann von einem Blitz getroffen worden und gestorben. Der 43-Jährige war mit seinem Roller unterwegs, als das Unglück im Rhein-Lahn-Kreis geschah, wie die Polizei in der Nacht auf Mittwoch mitteilte. Er starb demnach noch vor Ort. Im Kreis Cochem-Zell schlug ein Blitz in ein Wohnhaus ein. Der brennende Dachstuhl konnte aber gelöscht werden, Verletzte gab es hier nicht.

Insgesamt wurden durch die Unwetterfront mit Starkregen laut Polizei weit über 100 Keller überflutet. Wegen umgestürzter Bäume und Geröll auf den Fahrbahnen habe es etwa 25 kurzfristige Straßensperrungen gegeben. Im Bereich des Polizeipräsidiums Koblenz gab es bei zwölf wetterbedingten Verkehrsunfällen insgesamt zwei Leicht- und zwei Schwerverletzte. An manchen Orten im Rhein-Hunsrück-Kreis fiel für etwa fünf Stunden der Strom aus.

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"Solch eine Überflutung der Fahrbahn noch nie erlebt"

Im Münsterland haben Regenfälle die Autobahn A2 so stark überflutet, dass Autos fast zur Hälfte im Wasser versanken. Das Wasser sorgte am Dienstag in Richtung Hannover für eine stundenlange Sperrung. Solch eine Überflutung der Fahrbahn habe er noch nicht erlebt, sagte ein Polizeisprecher. Das Wasser habe den steckengebliebenen Pkw fast bis zu den Scheiben gestanden. In der Folge kam es zu einem acht Kilometer langen Stau.

Fahrzeuge stehen auf der nach einem Unwetter auf der überfluteten Fahrbahn der Autobahn 2.
Fahrzeuge stehen auf der nach einem Unwetter auf der überfluteten Fahrbahn der Autobahn 2. © Lametz Mauermann/News 4 Video-Line TV/dpa

In Bonn wurde das Traditionsvolksfest "Pützchens Markt" vorzeitig beendet, wie die Stadt auf ihrer Webseite am Dienstag bekannt gab. Auch das traditionelle Feuerwerk musste demnach ausfallen. Laut "t-online" befanden sich zum Zeitpunkt der Absage um 20.30 Uhr noch rund 100.000 Menschen auf dem Gelände.

Auch in anderen Teilen Nordrhein-Westfalens sorgte das Unwetter vereinzelt für überflutete Straßen und vollgelaufene Keller. Betroffen waren Orte in Ostwestfalen-Lippe, im Münsterland und im Ruhrgebiet. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte vor schweren Unwettern in Teilen von NRW gewarnt. Es könne Sturmböen bis Windstärke 10 und heftigen Starkregen mit Mengen zwischen 60 und 90 Litern pro Quadratmeter in mehreren Stunden geben.

Feuer in Schweinfurt, eingeschlossener Zug in Österreich

Im Bereich Schweinfurt in Bayern musste sich die Feuerwehr um vollgelaufene Keller, umgestürzte Bäume und zwei Brände kümmern. Durch einen Blitzschlag in Poppenhausen kam es in der Nacht auf Mittwoch zu einer "starken Verrauchung", teilte die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt am Morgen mit. Bei Stadtlauringen mussten mehrere Feuerwehren ein Strohballenlager löschen. Auch hier sei ein Blitzeinschlag als Brandursache nicht ausgeschlossen, hieß es. Im gesamten Bereich der ILS Schweinfurt gab es 24 Unwettereinsätze. Ein Mensch musste ins Krankenhaus.

Ein Regionalzug ist nach einem schweren Unwetter von einer Mure getroffen und teils eingeschlossen worden.
Ein Regionalzug ist nach einem schweren Unwetter von einer Mure getroffen und teils eingeschlossen worden. © Sailer/ÖBB/APA/dpa

Ein Regionalzug ist in Tirol in Österreich nach schweren Regenfällen von einer Mure getroffen worden. Die Mure - ein vom Berg rutschender Strom von Schlamm, Gestein und Schutt - habe den Zug am Dienstagabend eingeschlossen, berichtete die Polizei. Vier Passagiere und der Lokführer hätten von der Feuerwehr befreit werden müssen. Sie seien aber nicht verletzt worden. Der Zwischenfall passierte im Großraum Seefeld im Bezirk Innsbruck-Land. Eine Straße, die ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wurde, wurde gesperrt.

Wegen Unwetterschäden in Österreich ist der Zugverkehr zwischen Mittenwald in Oberbayern und dem Innsbrucker Hauptbahnhof am Dienstagabend eingestellt worden. Die ÖBB (Österreichische Bundesbahnen) habe einen Ersatzverkehr für die Strecke bestellt, teilte die Deutsche Bahn mit. Als Alternative in Richtung Innsbruck könnten die Züge von München Hauptbahnhof über Kufstein genutzt werden. Das Unwetter habe Schäden zwischen den österreichischen Orten Scharnitz und Hochzirl verursacht.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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