Teil der Koalitionsverhandlungen
Umfrage zur Wahlrechtsreform: Mehrheit der Bürger gegen erneute Änderung
- Veröffentlicht: 29.03.2025
- 08:53 Uhr
- dpa
Eine Umfrage zeigt die aktuelle Stimmung zu den Plänen der CDU/CSU, erneut das Wahlrecht zu ändern.
Das Wichtigste in Kürze
Die CDU/CSU möchte das 2023 geänderte Wahlrecht erneut ändern.
Eine Umfrage zeigt, dass viele Bürger:innen in Deutschland diese Änderung nicht begrüßen würden.
Darunter sind auch einige Wähler:innen der CDU/CSU
Die Bürger:innen in Deutschland sind die ständigen Änderungen am Bundestags-Wahlrecht offenbar leid. In einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sprach sich 47 Prozent der Befragten dafür aus, das aktuelle Wahlrecht beizubehalten. Nur 34 Prozent befürworteten eine erneute Reform. 18 Prozent hatten dazu keine Meinung.
Zuletzt war das Wahlrecht 2023 von den Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP geändert worden. Durch die Reform wurde die Größe des Bundestages auf 630 Mandate gedeckelt. Bei der Bundestagswahl 2021 waren noch 735 Abgeordnete ins Parlament eingezogen. Erreicht wurde dies durch den Verzicht auf Überhang- und Ausgleichsmandate. Dazu erhalten einige Wahlkreisgewinner:innen kein Direktmandat mehr, wenn ihren Parteien die nötige Zweitstimmendeckung fehlt. Bei der Wahl im Februar hatte dies zur Folge, dass 23 Gewinner:innen eines Wahlkreises nicht in den Bundestag einzogen.
CDU und CSU fordern erneute Änderung des Wahlrechts
CDU und CSU waren wegen dieses absehbaren Effekts gegen die Reform Sturm gelaufen und hatten ihr im Bundestag nicht zugestimmt. Sie drängen darauf, das Wahlrecht jetzt erneut zu reformieren. Das wollen sie auch in einem Koalitionsvertrag mit der SPD festschreiben.
Allerdings zeigt die YouGov-Umfrage, dass auch die Anhänger:innen der Union das Vorhaben nicht unterstützen. So plädierten 50 Prozent derjenigen, die am 23. Februar CDU oder CSU gewählt hatten, für ein Beibehalten des bestehenden Wahlrechts. Nur 37 Prozent wünschen sich eine erneute Reform. Wesentlich größer ist der Wunsch nach einer Änderung bei AfD-Wähler:innen (48 Prozent) und BSW-Anhänger:innen (53 Prozent). Nicht an den bestehenden Regeln rütteln wollen vor allem die Wähler:innen von SPD (65 Prozent) und Grünen (68 Prozent). Bei der Umfrage wurden im Zeitraum vom 21. bis 24. März 2144 Wahlberechtigte befragt.