Auch generelles Werbeverbot gewünscht
Umfrage: Mehrheit der Bevölkerung für Warnhinweise bei Alkoholwerbung
- Veröffentlicht: 06.12.2023
- 15:21 Uhr
- Clarissa Yigit
Laut einer Forsa-Umfrage finden 24 Prozent der Bundesbürger:innen, dass Kinder und Jugendliche durch Alkoholwerbung früher anfangen, diesen zu konsumieren. 79 Prozent fordern daher in Werbung Warnhinweise auf Gesundheitsgefährdung bei Alkoholkonsum.
Das Wichtigste in Kürze
Werbung soll den Konsum anreizen - auch bei Alkohol.
Bisher wurde dieser allerdings ohne Warnung auf mögliche Gesundheitsgefahren angepriesen.
Hier wird nun ein Umdenken gefordert.
Werbung für Alkohol steigert den Konsum, oder? Zumindest sehen laut einer Umfrage zwei Drittel der Deutschen in Alkoholwerbung eine Gefahr, dass dadurch Jugendliche animiert werden könnten, früher das Trinken von Spirituosen zu beginnen.
- "Ja, auf jeden Fall", sagten dabei 24 Prozent der Befragten.
- "Nein, eher nicht", meinten 29 Prozent.
- Dass dies "eher" zutrifft, glaubten 42 Prozent.
- Dass sie es nicht wüssten, gaben drei Prozent an.
- "Nein, auf keinen Fall", glaubten lediglich zwei Prozent.
Dies fand die Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH (Forsa) im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit heraus.
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Warnhinweise für Alkoholwerbung gefordert
Daher sprechen sich rund 79 Prozent der Befragten für Warnhinweise aus, die auf eine Gesundheitsgefährdung in der Alkoholwerbung hindeuten. Nur 19 Prozent halten dies für unnötig. Dabei ist auffällig, dass insbesondere Frauen und die Gruppe der 14- bis 20-Jährigen noch etwas häufiger für solche Hinweise plädieren als Männer und Ältere.
"Werbung wirkt und das gerade bei Kindern und Jugendlichen", äußert sich auch der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert und fordert von der Politik, strikte Werbe- und Sponsoring-Regeln zu beschließen. So würden Kinder und Jugendliche eher alkoholische Getränke probieren, je öfter sie solche Werbung für Alkohol sehen würden, betont er.
Generelles Werbeverbot in bestimmten Bereichen
Ein generelles Werbeverbot fordern sogar 83 Prozent der Befragten im Kino vor Filmen für Kinder und Jugendliche und 81 Prozent würden sich ein Verbot der Plakatwerbung in der Nähe von Schulen und Kitas wünschen, ergänzt die "Ärzte Zeitung". Auch in den sozialen Medien möchten 71 Prozent der Befragten lieber keine Werbung für Alkohol - ebenso wie bei Sportveranstaltung (58 Prozent).
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DAK-Chef Andreas Storm betont deshalb: "Wir brauchen ein Umdenken beim Umgang mit der Werbung für Suchtmittel." Er fordert daher neben Warnhinweisen auch Aufklärung und gezielte Kampagnen als wichtige Bausteine in der Suchtprävention.
Für die Umfrage wurden in der Zeit vom 18. Juli bis 1. August 1.253 Menschen ab 14 Jahren befragt.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa