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Ukrainische Offensive

Nach Angriffen auf Kursk: Bereits über 133.000 russische Flüchtlinge

  • Aktualisiert: 23.08.2024
  • 11:27 Uhr
  • dpa
Russische Familien flüchten aus der Region Kursk nach den Angriffen der ukrainischen Streitkräfte.
Russische Familien flüchten aus der Region Kursk nach den Angriffen der ukrainischen Streitkräfte.© IMAGO/Russian Look

Die Ukrainer rücken im Gebiet Kursk vor. Die Führung in Moskau berät über soziale und wirtschaftliche Folgen. Planungen für die Schulen zeigen, dass Moskau nicht mit rascher Rückeroberung rechnet.

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Wegen der ukrainischen Offensive im russischen Gebiet Kursk haben nach offiziellen Angaben bislang etwa 133.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Das sagte der kommissarische Gouverneur der Region, Alexej Smirnow, bei einer Videokonferenz mit Präsident Wladimir Putin.

Knapp 20.000 Menschen hielten sich noch in den acht Landkreisen auf, für die eine Evakuierung angeordnet worden sei, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Tass Smirnows Angaben.

Im Video: Nach Kursk-Offensive - erbitterte Gefechte an beiden Fronten im Ukraine-Krieg

Putin und die russische Regierung beschäftigten sich zum wiederholten Mal mit den Folgen des ukrainischen Vormarsches, der vor gut zwei Wochen begonnen hat. Die Ukraine führt erstmals in fast zweieinhalb Jahren des russischen Angriffskrieges Bodenkämpfe auf dem Gebiet des Gegners und kontrolliert eigenen Angaben zufolge mehr als 1.000 Quadratkilometer Fläche.

Fernunterricht nach den Ferien

"Ich bitte Sie, besonders die Vorbereitung auf das neue Schuljahr im Blick zu behalten", ordnete der Kremlchef an. Bildungsminister Sergej Krawzow sagte, die Schüler:innen aus 114 Schulen im Grenzgebiet sollten ab dem 2. September online unterrichtet werden. Andere würden am Ort ihrer Evakuierung oder in Kinderferienheimen beschult.

Nach dem ukrainischen Vordringen vom 6. August hat Putin seinen Sicherheitskräften befohlen, die Ukrainer aus Russland zu vertreiben. Allerdings läuft die russische Gegenwehr nur langsam an. Bei einer Sitzung mit Regierungsmitgliedern und den Chefs der Grenzregionen vergangene Woche machte Putin seinem Ärger über das zögerliche Agieren ziviler Behörden Luft.

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Wie rasch will Russland die Ukrainer zurückschlagen?

Die Planungen für die Schulen ab September können als Beleg dafür gelten, dass die russische Führung nicht mit einem schnellen Erfolg gegen die ukrainischen Truppen rechnet.

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Das russische Exilmedium Meduza berichtete unter Berufung auf Quellen im Umfeld des Kremls, Moskau komme es weniger auf eine rasche Rückeroberung an. Nach dem ersten Schock sei es wichtig, die russische Bevölkerung an das zu gewöhnen, was die Funktionäre eine "neue Normalität" nannten - die Anwesenheit angreifender ausländischer Truppen, die aber unausweichlich wieder vertrieben würden.

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