Angriffskrieg
TV-Duell Harris vs. Trump: Trump bleibt bei Frage zur Ukraine vage
- Aktualisiert: 12.09.2024
- 12:06 Uhr
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Was hat Donald Trump im Falle einer zweiten Amtszeit im Ukraine-Krieg vor? Ob er auf einen Sieg Kiews hofft, ließ er im TV-Duell mit Kamala Harris jedenfalls offen.
Das Wichtigste in Kürze
Die ganze Welt schaute in der Nacht in die USA, wo die beiden Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump sich im TV-Duell einen politischen Schlagabtausch lieferten.
Auch der Ukraine-Krieg war ein Streit-Thema.
Der Frage, ob seiner Meinung nach ein Sieg Kiews im besten Interesse der USA sei, wich Trump dabei aus.
In der Nacht zum Mittwoch (11. September) krachte es gewaltig in der TV-Debatte zwischen den US-Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump. Dabei warf die Reaktion des Republikaners auf eine Frage zum Ukraine-Krieg Fragen auf.
Harris: Mit Trump als Präsidenten "säße Putin in Kiew"
Vom Moderator danach gefragt, ob es im besten Interesse der USA sei, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnt, antwortete Trump: "Ich denke, es ist im besten Interesse der USA, diesen Krieg zu beenden." Laut dem Ex-US-Präsidenten wurden in dem Konflikt "Millionen von Menschen" getötet - eine Zahl, die von keinem Land oder einer internationalen Organisation bestätigt wurde, berichtet der "Guardian". Weiter sagte Trump, man spiele mit dem dritten Weltkrieg.
Im Falle seiner Wahl würde er noch vor Amtsantritt ein Abkommen mit den Kriegsparteien aushandeln, versprach Trump. Seine demokratische Kontrahentin Kamala Harris sah das anders: Die NATO-Verbündeten seien dankbar, dass Trump nicht mehr Präsident sei. "Andernfalls würde Putin in Kiew sitzen und den Rest Europas im Visier haben, angefangen mit Polen", mahnte Harris. Der Kreml-Chef würde Trump "zum Mittagessen verspeisen".
Weiter sagte die amtierende Vize-Präsidentin zur Thematik: "Die Bündnisse, die wir in der Welt haben, hängen von unserer Fähigkeit ab, auf unsere Freunde zu achten und unsere Feinde nicht zu bevorzugen."
Trump: Kann Ukraine-Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden
Die USA sind unter dem amtierenden Präsidenten Joe Biden der wichtigste Unterstützer der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russlands Angriffskrieg. Nach Pentagon-Angaben haben die Vereinigten Staaten der Ukraine seit Kriegsbeginn militärische Hilfe im Umfang von rund 56 Milliarden Dollar (rund 51 Milliarden Euro) bereitgestellt. Trump hat für den Fall einer Wiederwahl signalisiert, die Unterstützung für Kiew dramatisch zurückzufahren oder ganz einzustellen. Außerdem behauptet er wiederkehrend, er könnte den Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden. Von diesem 24-Stunden-Plan hält Kamala Harris wenig, wie sie in der TV-Debatte klarstellte: "Ich glaube, der Grund, warum Donald Trump sagt, dass dieser Krieg in 24 Stunden vorbei sein würde, ist, dass er ihn einfach aufgeben würde."
Trumps Äußerungen im TV-Duell werden in Kiew die Befürchtung erneuern, dass er im Falle seiner Wiederwahl die militärische und wirtschaftliche Hilfe für das Land zu einem entscheidenden Zeitpunkt im Krieg einstellen wird, ordnet der "Guardian" ein.
Im Video: Nach TV-Duell - US-Megastar Taylor Swift unterstützt Harris im Wahlkampf
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- "The Guardian": Trump refuses to say whether he wants Ukraine to win war against Russia