Militärische Unterstützung
Ukraine-Krieg: Deutschland liefert weiteres Patriot-Flugabwehrsystem an Ukraine
- Aktualisiert: 16.04.2024
- 17:29 Uhr
- Christina Strobl
Deutschland wird ein weiteres Luftabwehrsystem des Typs Patriot an die Ukraine senden. Der ukrainische Präsident appelliert an die Führungen anderer Länder, dem Beispiel Deutschlands zu folgen.
Das Wichtigste in Kürze
Wie das Bundesverteidigungsministerium am Samstag (13. April) mitteilte, sendet Deutschland ein weiteres Patriot-Flugabwehrsystem an die Ukraine.
Zwei der Verteidigungssysteme entsandte Deutschland bereits in das Land.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj danke Bundeskanzler Olaf Scholz via X (ehemals Twitter) und appellierte an die Führungen anderer Länder, dem Beispiel Deutschlands zu folgen.
Seit über zwei Jahren verteidigt sich die Ukraine mittlerweile gegen Russland, nachdem dieses das osteuropäische Land im Februar 2022 angegriffen hatte. Unter anderem setzte die Ukraine dabei auf das Flugabwehrsystem Patriot.
Nun teilte das Bundesverteidigungsministerium am Samstag (13. April) mit, dass die Bundesregierung ein weiteres Patriot-System an die Ukraine liefert. Es komme aus Beständen der Bundeswehr und soll unverzüglich übergeben werden. Zwei der Verteidigungssysteme entsandte Deutschland bereits zur Unterstützung im Kampf gegen Russland.
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Deutsche Politiker:innen reagieren positiv
In einer Mitteilung äußerte sich auch Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) zu der Entscheidung: "Der russische Terror gegen ukrainische Städte und die Infrastruktur des Landes führt zu unermesslichem Leid." Er gefährde die Energieversorgung der Menschen und zerstöre die für die Einsatzbereitschaft der ukrainischen Streitkräfte wichtigen Industrieanlagen, so der Politiker weiter. "Wir gehen mit unserer Unterstützung der Ukraine so weit, wie wir es mit Blick auf unsere eigene Einsatzbereitschaft vertreten können. Ich habe mich bereits vor dieser Entscheidung für eine möglichst schnelle Neubeschaffung eingesetzt und wir arbeiten mit Hochdruck an der Nachbeschaffung."
Auch die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann nannte die Entscheidung zur Lieferung richtig und längst überfällig. "Angesichts der neuerlichen Brutalität der aktuellen russischen Angriffe muss man sich aber fragen, warum erst jetzt und wieder so spät? Immer laufen wir hinterher", kritisierte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses.
Selenskyj ist dankbar für die Unterstützung
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dankte Bundeskanzler Olaf Scholz unterdessen, sich für die Lieferung eines weiteren Patriot-Systems: "Danke, Olaf, für Deine Führung", schrieb Selenskyj auf der Plattform X (ehemals Twitter). "Dies ist ein echtes Zeichen der Unterstützung der Ukraine in einer für uns kritischen Zeit." Zugleich rief Selenskyj die Führer anderer Länder auf, dem Beispiel Deutschlands zu folgen. Neben dem Patriot-Flugabwehrsystem soll die Bundesrepublik auch weitere Raketen für die bereits in der Ukraine im Einsatz stehenden Patriot entsenden.
Zuletzt hatte Selenskyj immer wieder die Patriot-Systeme für den Schutz des Luftraums gegen russische Raketen- und Drohnenangriffe gefordert. Um den Luftraum abzuriegeln, seien 25 Systeme mit jeweils 6 bis 8 Batterien nötig, sagte Selenskyj Anfang April. "Alle unsere Partner wissen dies ganz genau, sie kennen sogar die Punkte, an denen die entsprechenden Systeme platziert werden sollten", so der ukrainische Präsident.
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Scholz bekräftigt Deutschlands Solidarität mit der Ukraine
Bundeskanzler Scholz bekräftigte in einem Telefonat mit Selenskyj Deutschlands Solidarität mit der Ukraine. Der ukrainische Präsident deutete an, dass in diesem Gespräch mit Scholz auch über weitere Waffenlieferungen gesprochen worden sei. "Wir arbeiten mit Deutschland auch an einem zusätzlichen Iris-T-System, das ebenfalls ein starkes Luftabwehrsystem ist, und an Raketen für unsere bestehenden Luftabwehrsysteme."
Im Verteidigungskrieg gegen Russland scheint die Lage derzeit hingegen schwierig zu sein, wie Selenskyj einräumte. Entlang der gesamten Frontlinie im Osten und Süden der Ukraine geraten die ukrainischen Verteidiger immer mehr unter Druck. "Die Lage an der Front ist in einigen Gebieten schwierig", räumte Präsident Selenskyj in einer seiner allabendlichen Videobotschaften ein. Weitere Details nannte er jedoch nicht.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa