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US-Wahlkampf

Bevorstehende TV-Debatte mit Biden: Republikaner erwarten rüpelhaften Trump

  • Aktualisiert: 27.06.2024
  • 08:49 Uhr
  • Lisa Apfel

Donald Trump und Joe Biden treten sich in einem TV-Duell gegenüber. Das Event ist enorm wichtig für den Wahlkampf. Für beide Kandidaten steht viel auf dem Spiel. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Einen höchst brisanten Schlagabtausch werden sich US-Präsident Joe Biden (Demokraten) und sein Kontrahent Donald Trump (Republikaner) am Donnerstag im US-Fernsehen liefern.

  • Wenn es nach einigen führenden Republikaner geht, sollte Trump sich aber – im Gegensatz zu seinem üblichen Auftreten - in Zurückhaltung üben, wie ein britisches Medium berichtet.

  • Doch auch für Amtsinhaber Joe Biden steht einiges auf dem Spiel.

Der US-Wahlkampf ist in vollem Gange. Am kommenden Donnerstag (27. Juni) steht dabei ein besonders wichtiges Ereignis an: Amtsinhaber Joe Biden und sein Herausforderer, Ex-US-Präsident Donald Trump, werden sich in einem TV-Duell gegenübertreten.

Während derzeit viel über die Leistungsfähigkeit Bidens debattiert wird, ist die Gegenseite bezüglich des Auftretens Trumps jedoch auch nicht gerade unbesorgt: Die Republikaner fürchteten, der ehemalige Präsident könne vor nationalem Publikum in eine Falle tappen, berichtet die britische Internetzeitung "The Independent".

Einige Republikaner fürchten wohl Fehlverhalten Trumps

Demnach würden führende Parteimitglieder Trump dazu drängen, die Ruhe zu bewahren und sich ja an die Regeln der TV-Debatte zu halten. Hintergrund sei die Debatte im Jahr 2020, bei der Trump sowohl seinen damaligen Herausforderer Biden als auch Moderator Chris Wallace mehrmals unterbrochen und übergangen hatte.

Die Angst der Parteikollegen demnach: Trump könnte beispielsweise Wechselwähler mit seinem gewohnt unangepassten Auftreten vergraulen.

Eigentlich hat Trump gar keine andere Wahl, als auch seinen demokratischen Kontrahenten mal ausreden zu lassen, denn die Regeln besagen, dass das Mikrofon des einen Kandidaten stumm geschaltet wird, während der jeweils andere eine Frage beantwortet. Und dennoch soll Trump intern zur Ordnung gemahnt werden, schreibt "The Independent" und beruft sich dabei auf "The Hill".

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US-Wahl

Münzwurf und stumme Mikrofone: So läuft die historische Trump-Biden-Debatte ab

Schon bald werden sich die US-Präsidentschaftsbewerber Biden und Trump einen verbalen Schlagabtausch liefern. Für die Debatte wurden nun besondere Regeln festgelegt.

  • 19.06.2024
  • 15:27 Uhr

Wichtige 90 Minuten auch für die Demokraten

Karl Rove beispielsweise, ein republikanischer Stratege, schrieb dazu im "Wall Street Journal": "Herr Trump darf nicht als verstört oder wütend erscheinen. Die Worte 'manipulierte Wahl' sollten ihm nicht über die Lippen kommen. Er muss einen kühlen Kopf bewahren und darf nicht alles auf sich selbst schieben."

Während für Trump also gilt, sich den Gepflogenheiten einer zivilisierten Konversation anzupassen, ist die Debatte für Joe Biden nicht weniger herausfordernd. Er müsse den Wähler:innen eine Botschaft von Stabilität und Kompetenz übermitteln und sie gleichzeitig an die Turbulenzen in Zeiten der Trump-Administration zurückerinnern, so "The Independent". Bidens Hauptaufgabe: Die US-Amerikaner:innen vor einer zweiten Amtszeit Trumps überzeugend zu warnen.

Im Video: "Trump ist untauglich" - Republikaner warnen vor Donald Trump

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Biden-Team geht Trump scharf an

Seine Wahlkampagne tut dies bereits. So sagte Mitch Landrieu, Co-Vorsitzender der Biden-Kampagne, in der NBC-Sendung "Meet the Press" über Donald Trump: "Die Leute werden wissen, dass er ein zweimal angeklagter, verurteilter Verbrecher ist, der jemanden verleumdet und sexuell missbraucht hat und sechsmal bankrott gegangen ist."

In einem Wahlwerbespot greift das Biden-Team den republikanischen Präsidentschaftsbewerber zudem scharf an. Bei der Wahl im November stünden sich ein "verurteilter Straftäter, der nur auf sein eigenes Wohl bedacht ist" und ein "Präsident, der sich für Ihre Familie einsetzt", gegenüber, heißt es in dem Video - unterlegt mit Aufnahmen von Trump im Gerichtssaal.

Trump war Ende Mai im Prozess um die Verschleierung von Schweigegeld-Zahlungen an eine Pornodarstellerin in allen 34 Anklagepunkten schuldig gesprochen worden. Es ist das erste Mal in der US-Geschichte, dass ein ehemaliger Präsident wegen einer Straftat verurteilt wurde. Trump droht im schlimmsten Fall eine Gefängnisstrafe von bis zu vier Jahren.

Biden vs. Trump: So läuft die TV-Debatte ab

Den Biden-Trump-Showdown am Donnerstag zur besten Sendezeit werden Jake Tapper und Dana Bash von CNN leiten. Sie werden "mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln das Einhalten der Zeitvorgaben und eine zivilisierte Diskussion sicherstellen", gab der US-Sender an. Ein Studiopublikum wird es ungewöhnlicherweise nicht geben. Beide Kandidaten hatten sich vorab mit den Regeln des Formats einverstanden erklärt.

Die Debatte ist auf 90 Minuten angelegt. In den zwei Werbepausen dürfen die Mitarbeiter:innen der jeweiligen Wahlkampagne nicht mit ihrem Kandidaten interagieren.

Platz genommen wird an einem einheitlichen Podium: Trump links, Biden rechts - das wurde per Münzwurf entschieden. Die Mikrofone werden stummgeschaltet und nur für denjenigen, der an der Reihe ist, angemacht.

Vorbereitete Notizen oder Requisiten sind nicht gestattet. Die Präsidentschaftskandidaten erhalten lediglich Papier, Stift und Wasser.

Das Besondere an der TV-Debatte dieses Mal außerdem: Biden und Trump sollen erst im Juli und August bei Nominierungsparteitagen zu den offiziellen Kandidaten ihrer Parteien gekürt werden. Mangels Konkurrenz gibt es aber keine ernsthaften Zweifel daran, dass sie sich nach 2020 ein zweites Mal im Rennen um das Weiße Haus gegenüberstehen werden. Die Präsidentschaftswahl findet am 5. November statt.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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