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Trotz Kritik an und von Israel

UN-Generalsekretär Guterres eröffnet Münchner Sicherheitskonferenz

  • Veröffentlicht: 04.02.2024
  • 10:51 Uhr
  • Michael Reimers

Wegen der offenen Kritik von António Guterres am Vorgehen Israels im Gaza-Krieg könnte die Entscheidung, den UN-Generalsekretär die Münchner Sicherheitskonferenz eröffnen zu lassen, neues Konfliktpotenzial bergen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • UN-Generalsekretär António Guterres soll die Münchner Sicherheitskonferenz am 16. Februar eröffnen.

  • Konferenzleiter Christoph Heusgen begründete die Entscheidung mit dem globalen Anspruch des weltweit wichtigsten Treffens von Politiker:innen- und Sicherheitsexpert:innen.

  • Zur Münchner Sicherheitskonferenz werden 50 Staats- und Regierungschefs sowie etwa 100 Minister:innen erwartet.

UN-Generalsekretär António Guterres wird die Münchner Sicherheitskonferenz eröffnen, die dieses Jahr vom 16. bis zum 18. Februar in der bayerischen Landeshauptstadt stattfindet. In einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur, das am 4. Februar veröffentlicht wurde, begründete Konferenzleiter Christoph Heusgen die Entscheidung mit dem globalen Anspruch des weltweit wichtigsten Politiker:innen- und Expert:innentreffens.

Zwar spielten die Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten eine große Rolle bei der Konferenz, sagte Heusgen der dpa. "Wir haben aber auch den Anspruch, uns um die Weltordnung insgesamt zu kümmern. Deswegen soll die Konferenz von UN-Generalsekretär Guterres eröffnet werden."

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Heusgen: "Wo ist der Silberstreif am Horizont?"

Christoph Heusgen zufolge geht es bei der Münchner Sicherheitskonferenz um die Frage: "Wie schaffen wir es, dass die Welt bei diesen ganzen Krisen nicht weiter auseinanderfällt, sondern dass wir dem Multilateralismus auf der Basis der Charta der Vereinten Nationen, der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte weiter eine Chance geben", sagte Heusgen, der viele Jahre außenpolitischer Berater von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und später Ständiger Vertreter Deutschlands bei den Vereinten Nationen war. "Bei all den Krisen fragen wir: Wo ist der Silberstreif am Horizont."

Bereits 2022 hatte António Guterres die Sicherheitskonferenz eröffnet. In den vergangenen Monaten hatte er die israelische Militäroperation gegen die Terrororganisation Hamas im Gazastreifen wegen der aus seiner Sicht inakzeptabel hohen Zahl getöteter Zivilist:innen und der dramatischen humanitären Folgen scharf kritisiert und sich vehement für einen Waffenstillstand eingesetzt. Israel regierte nicht weniger scharf mit Kritik an Guterres' Amtsführung. So nannte im Dezember der damalige israelische Außenminister Eli Cohen die Amtszeit des UN-Generalsekretärs eine "Gefahr für den Weltfrieden".

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Sicherheitskonferenz: Viele hochrangige Zusagen aus Israel

Wer aus Israel zur Sicherheitskonferenz nach München kommt, teilte Heusgen im Interview noch nicht mit. "Israel wurde sehr breit eingeladen, und wir können erfreulicherweise eine ganze Reihe an hochrangigen Zusagen verbuchen", sagte er der dpa.

"Bemerkenswert ist auch, dass beinahe alle anderen Länder der Region prominent vertreten sind." Erwartet würden zur Konferenz die Regierungschefs aus dem Libanon, Katar, dem Irak und Kuwait erwartet sowie die Außenminister Ägyptens, Saudi-Arabiens und des Oman, so Heusgen. Auch die Regierung des Jemen werde prominent vertreten sein. Insgesamt seien 50 Staats- und Regierungschefs sowie rund 100 Minister:innen zur Konferenz im Hotel Bayerischer Hof angekündigt.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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