Insbesondere Kinder unter 15 Jahren betroffen
Todesopfer auf mehr als 130 gestiegen: Unbekannte Krankheit im Kongo ausgebrochen
- Aktualisiert: 05.12.2024
- 16:02 Uhr
- dpa
Eine unbekannte Krankheit im Südwesten des Kongo gibt Rätsel auf. Die Symptome sind grippeähnlich, betroffen sind vor allem Kinder. Bislang gibt es mehr als 130 Tote.
Das Wichtigste in Kürze
In der Demokratischen Republik Kongo sind bereits 131 Menschen an einer bislang unbekannten Krankheit gestorben.
Medizinische Expertenteams haben zwei weitere betroffene Dörfer festgestellt, mit mindestens 60 Todesopfern.
Die Symptome der Krankheit umfassen Fieber, Kopfschmerzen, Atemprobleme und Anämie.
Die Zahl der Menschen, die in der Demokratischen Republik Kongo an einer bislang unbekannten Krankheit starben, ist nach Angaben der örtlichen Gesundheitsbehörden auf 131 gestiegen. Teams medizinischer Experten, die seit Dienstag (3. Dezember) die betroffenen Ortschaften im Südwesten des Landes aufsuchten, hätten zwei weitere Dörfer gefunden, in denen mindestens 60 Todesfälle verzeichnet wurden, teilte der Gesundheitsminister der Provinz Kwango, Apollinaire Yumba, mit.
Yumba erklärte in einer Stellungnahme, dass vor allem Kinder unter 15 Jahren von der Krankheit mit grippeähnlichen Symptomen betroffen sind.
In den vergangenen Tagen war ein Team von Epidemiologen in die zu Kwango gehörende Region Panzi gereist, um die Ärzte vor Ort bei der Behandlung der Patienten zu unterstützen und zu ermitteln, um was für eine Art von Krankheit es sich handelt. Bisher wurden nach Angaben Yumbas 382 Menschen mit Symptomen der Krankheit registriert.
Fieber, Kopfschmerzen, Atemprobleme und Anämie als Symptome
Derzeit ist nur wenig bekannt über die Krankheit, von der insbesondere Kinder bis 15 Jahre betroffen sind. Zu den Symptomen gehören Fieber, Kopfschmerzen, Atemprobleme und Anämie.
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Weitere Expertenteams sollten anreisen, kündigte der Minister an. Neben der Entnahme von Proben versuchten die medizinischen Experten, die Bevölkerung zu Hygiene- und Abstandsmaßnahmen aufzurufen. Ob die Krankheit nur durch körperlichen Kontakt oder auch über andere Wege übertragen werden kann, ist bisher nicht bekannt.
Proben sollen Aufschluss geben
Yumba sagte dem Rundfunksender Radio Okapi, dass ein Expertenteam auf dem Weg nach Panzi sei, um die Situation zu erfassen. Es solle nicht nur Patient:innen behandeln, sondern auch Proben nehmen, die anschließend im Nationalen Biomedizinischen Institut analysiert werden sollen.
Bis die Wissenschaftler:innen Ergebnisse vorweisen können, sollten die Menschen in der betroffenen Region strenge Hygieneregeln mit häufigem Händewaschen, Vermeidung großer Versammlungen und Abstand einhalten, hieß es. Ein Arzt in Panzi sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa), bei vielen Einwohner:innen herrsche große Angst. Viele wagten aus Angst vor Ansteckung nicht mehr, ihre Häuser zu verlassen. Der Ursprung der Krankheit sei ungeklärt, sagte der Mediziner.
Die Demokratische Republik Kongo steht derzeit auch vor anderen Herausforderungen an das Gesundheitswesen: Seit vielen Monat belastet der Ausbruch der Krankheit Mpox das medizinische Personal und die wenigen Testlabore. Seit Jahresbeginn wurden mehr als 47.000 Fälle in dem Land verzeichnet, die allerdings wegen mangelnder Testkapazitäten nur zu einem relativ geringen Teil offiziell bestätigt werden konnten.