Winde treiben Pegelstände hoch
Stürmischer Wochenstart: Warnung vor Hochwasser an Ostseeküste
- Veröffentlicht: 09.12.2024
- 12:35 Uhr
- Michael Reimers
Die neue Woche beginnt in Teilen Deutschland im wahrsten Sinne des Wortes stürmisch. Vor allem an der Ostseeküste ist deshalb Vorsicht geboten.
Das Wichtigste in Kürze
Die Ostseeküste hat zum Wochenstart mit starkem Wind und höheren Pegelständen zu kämpfen.
Eine Hochwasserwarnung wurde bereits herausgegeben, allerdings wird nicht der für eine Sturmflut kritische Pegelstand erwartet.
Vorsicht ist aber dennoch empfohlen.
Der Dezember schreitet zwar voran, doch statt winterlicher Schnee-Romantik gibt es in einigen Teilen Deutschlands zum Start in die neue Woche erstmal Regen und heftige Böen – und die sind nicht zu unterschätzen.
Stürmischer Wind führt nämlich zu höheren Pegelständen an der Ostseeküste in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Grund sei ein Höhentief, das zwischen einem Tiefdruckgebiet über Italien und einem Hochdruckgebiet über den britischen Inseln liege, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD).
Temperaturen "typisch norddeutsch"
Dies führt seinen Angaben nach am Dienstag (10. Dezember) zu Windgeschwindigkeiten von 85 bis 95 Kilometern die Stunde. Gleichzeitig sei das Wetter an der Küste nebelig trüb und komme mit Regen einher. Die Temperaturen lägen "typisch norddeutsch" zwischen fünf und sechs Grad, erklärte der Sprecher. Bis Dienstag werde sich der Wind abschwächen.
Auch das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie hat die heikle Wetter-Lage im Blick und warnt vor Hochwasser an der Ostseeküste am Montag (9. Dezember). So werde etwa im Laufe des Tages in der Lübecker Bucht ein Pegelstand von 1,30 Metern über Normalnull erwartet, sagte eine Sprecherin laut Deutscher Presseagentur (dpa). Ein kleiner Lichtblick also, denn erst ab dem Erreichen des kritischen Pegelstandes von 1,50 Metern wird von einer Sturmflut gesprochen.
Hansestadt ergreift Präventiv-Maßnahmen
In der Kieler Bucht und westlich von Rügen könne der Pegel auf 1,05 Meter über Normalnull steigen. Auf der Insel selbst und östlich davon werde zudem mit einem Pegelstand von einem Meter über Normalnull gerechnet.
Auch die Hansestadt Wismar bleibt wachsam: Dort würden ab einem Pegelstand von 1,25 Metern über Normalnull nach Angaben der Stadt Sandsäcke zur Verfügung gestellt. Ebenso seien Anwohner:innen aufgefordert, ihre Fahrzeuge aus hochwassergefährdeten Gebieten zu entfernen. Denn die Stadt setzt lieber auf Vorsicht als Nachsicht: In der Vergangenheit sei es vorgekommen, dass die Prognosen mitunter auch übertroffen wurden, hieß es dpa zufolge.
In Bayern indes Schnee erwartet
Ganz anders sieht das im Süden aus: Die neue Woche bringt Schnee und vereinzelt Glätte nach Bayern. Ein Tief aus Italien bringe feuchte, kalte Luft in den Freistaat, so der DWD. In der Nacht zu Dienstag könnten schon ab einer Höhe von 400 Metern die weißen Flocken vom Himmel fallen.
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- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa