Verdi
Streik im Nahverkehr angelaufen - was heute fährt, was nicht
- Veröffentlicht: 02.02.2024
- 04:32 Uhr
- Rebecca Rudolph
Millionen Menschen nutzen täglich Busse, Tram- und U-Bahnen. Heute dürfte in den meisten Städten das Fahrrad oder das Auto die bessere Wahl sein. Nach Zugausfällen und gestrichenen Flügen bleiben jetzt auch Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen vielerorts stehen.
Das Wichtigste in Kürze
Erst hatte die Gewerkschaft Verdi mit einem Streik deutsche Flughäfen lahmgelegt, jetzt trifft es auch den Nahverkehr.
Bundesweit fallen Bus und Bahn in weiten Teilen bis Samstagmorgen aus.
Allerdings gibt einige Ausnahmen, wie zum Beispiel Aachen und Mannheim.
Wie angekündigt, ist am frühen Freitagmorgen (2. Februar) ein bundesweiter Streik im deutschen Nahverkehr angelaufen. Die Gewerkschaft Verdi hat rund 90.000 Beschäftigte von über 130 kommunalen Unternehmen in Städten und Landkreisen mit Ausnahme Bayerns zum Arbeitskampf aufgerufen.
"In der Regel wird von Betriebsbeginn bis Betriebsende gestreikt – also meist von 3 Uhr bis 3 Uhr am Samstagmorgen", sagte Andreas Schackert, Bundesfachgruppenleiter Busse und Bahnen bei Verdi, der Nachrichtenagentur Reuters.
Nicht überall wird gestreikt
Allerdings gebe es Ausnahmen. Die BVG in Berlin wird lediglich bis 10 Uhr bestreikt, während einige Verkehrsbetriebe in Städten wie Aachen oder Mannheim überhaupt nicht betroffen sind, da dort Haustarifverträge gelten. Zudem sollte der Streik in einigen Betrieben im Saarland oder in Rheinland-Pfalz schon am Donnerstagabend (1. Februar) beginnen.
Bereits am Donnerstag hatte Verdi den Betrieb an elf deutschen Flughäfen mit einem Streik beim Sicherheitspersonal weitgehend lahmgelegt.
Für Freitag hat die Gewerkschaft auch am Hamburger Flughafen zu einem Arbeitskampf beim Bodenpersonal aufgerufen, das unter anderem für die Gepäckabfertigung verantwortlich ist. Unklar blieb zunächst, ob dies zu Flugausfällen führt.
Im Video: Warnstreik des Sicherheitspersonals: Mehr als 1.000 Flüge betroffen
Warnstreik des Sicherheitspersonals: Mehr als 1.000 Flüge betroffen
Verdi will mit Streiks Druck erhöhen
Verdi will mit dem bundesweiten Streik bei Bus und Bahn Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Die Belastung der Beschäftigten und die Personalnot im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) hätten immer mehr zugenommen, argumentierte Verdi. "Wir haben einen dramatischen Mangel an Arbeitskräften im ÖPNV und einen unglaublichen Druck auf die Beschäftigten", sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle. Es müssten schnell Lösungen zur Entlastung gefunden werden.
Anfang Dezember hatte Verdi die Tarifrunde eingeleitet und Forderungen in allen 16 Bundesländern überreicht. Obwohl jeder Tarifbereich eigene Forderungen hat, stehen im Wesentlichen überall ähnliche Themen im Fokus. Dazu gehören die Reduzierung der Wochenarbeitszeit bei vollständigem Lohnausgleich, verkürzte Schichten, die Minimierung unbezahlter Wegzeiten, die Erweiterung der Ruhezeiten, zusätzlicher Urlaub oder die Einführung von Entlastungstagen.
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