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Vorfall im Februar

Spionageballon aus China war voll von US-Technik - Informationen sammelte er keine

  • Veröffentlicht: 30.06.2023
  • 10:41 Uhr
  • Anne Funk
Ein mutmaßlicher Spionageballon aus China wurde im Februar vom US-Militär abgeschossen.
Ein mutmaßlicher Spionageballon aus China wurde im Februar vom US-Militär abgeschossen.© Larry Mayer/The Billings Gazette/AP/dpa

Der im Februar abgeschossene Spionageballon soll von China geschickt worden sein, enthielt aber offenbar eine Menge US-Technik. Immerhin: Daten gesammelt habe er nicht, so die offizielle Aussage.

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Im Februar sorgte ein mutmaßlicher Spionageballon über dem Gebiet der Vereinigten Staaten für Aufsehen, nun hat sich das US-Verteidigungsministerium noch einmal zu dem Flugobjekt geäußert. Der abgeschossene Ballon habe keine nachrichtendienstlichen Informationen gesammelt, so die Aussage von Pentagon-Sprecher Pat Ryder während einer Pressekonferenz am Donnerstag (29. Juni) in Washington.

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"Wie Sie damals gehört haben, waren wir uns bewusst, dass er (der Ballon) über Fähigkeiten zum Sammeln nachrichtendienstlicher Informationen verfügte", sagte er vor Journalist:innen. "Aber es war (...) und es ist jetzt unsere Einschätzung, dass es während des Transits oder beim Überfliegen der Vereinigten Staaten nicht zu einer Sammlung gekommen ist." Ohne weitere Einzelheiten zu nennen, fügte Ryder hinzu, dass "die von uns unternommenen Anstrengungen dazu beigetragen" hätten. 

Ballon nutzte US-Technik

Das "Wall Street Journal" veröffentlichte indessen Informationen, dass der Ballon offenbar zu großen Teilen mit US-Technik ausgestattet gewesen sein soll. Die Zeitung beruft sich dabei auf vorläufige Untersuchungsergebnisse der US-Verteidigungs- und Geheimdienstbehörden. Die frei erhältliche Technik sei zum Teil im Internet bestellbar gewesen. Doch auch spezielle chinesische Sensoren und Geräte seien verbaut worden. Diese sollten Fotos, Videos und weitere Informationen aufnehmen und nach China senden. Den bisherigen Untersuchungen zufolge habe der Ballon aber keine Daten in die Volksrepublik geschickt.

Durch das Eindringen des mutmaßlichen Spionageballons in den US-Luftraum kam es zu zusätzlichen Spannungen im ohnehin belasteten Verhältnis zwischen den USA und China. Das US-Militär schoss den Ballon nach tagelangem Überflug am 4. Februar vor der Küste des Bundesstaats South Carolina ab. Die Vereinigten Staaten bezichtigten China der Spionage, Peking wies das zurück.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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