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US-Wahlkampf

Trump versucht, bei Wählerinnen zu punkten: "Ich bin euer Beschützer"

  • Veröffentlicht: 24.09.2024
  • 18:41 Uhr
  • Michael Reimers

Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania hat Donald Trump sich explizit an Frauen gerichtet und ihnen versprochen, sie zu beschützen, wenn er wieder US-Präsident wird. Die "großartigen Frauen in unserem Land" wären dann glücklich und würden "nicht mehr über Abtreibung nachdenken", so Trump.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump hat auf einer Kundgebung im wichtigen Wahlkreis Pennsylvania gesagt, er werde Frauen beschützen, wenn er wiedergewählt wird.

  • Der Ex-Präsident und republikanische Präsidentschaftsbewerber wandte sich direkt an "die großartigen Frauen in unserem Land".

  • Umfragen zeigen, dass Trump in der Gunst der Wählerinnen hinter seiner demokratischen Herausforderin Kamala Harris liegt.

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat am Montag (23. September, Ortszeit) auf einer Wahlkampf-Kundgebung im stark umkämpften Bundesstaat Pennsylvania gesagt, er werde Frauen beschützen, wenn er gewählt werde. Zugleich griff er seine demokratische Kontrahentin, Vizepräsidentin Kamala Harris, als "sehr dumm" an, meldet "The Hill". Dem Bericht zufolge wandte sich Trump bei der Veranstaltung direkt an die Frauen im Publikum. Umfragen zeigen, dass der republikanische Präsidentschaftsbewerber in der Gunst der Wählerinnen hinter Harris liegt.

Trump verlas dem Bericht nach auf der Wahlkampfveranstaltung eine erweiterte Version eines Posts auf Truth Social vom Wochenende, in dem er sagte, dass Frauen glücklich wären und "nicht mehr über Abtreibung nachdenken" würden, wenn er gewählt würde.

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Trump und "die großartigen Frauen in unserem Land"

"Ich mache diese Aussage für die großartigen Frauen in unserem Land. Traurigerweise sind Frauen ärmer als vor vier Jahren, sie sind weniger gesund als vor vier Jahren, sie sind weniger sicher auf den Straßen als vor vier Jahren, sie zahlen viel höhere Preise für Lebensmittel und alles andere als vor vier Jahren", so Trump. "Ich werde das alles in Ordnung bringen, und zwar schnell, und dann wird dieser nationale Albtraum endlich ein Ende haben. Er wird enden", sagte Trump.

"Weil ich Ihr Beschützer bin. Ich will euer Beschützer sein. Als Präsident muss ich Ihr Beschützer sein. Ich hoffe, Sie machen nicht zu viel daraus. Ich hoffe, dass die Fake News nicht sagen: 'Oh, er will ihr Beschützer sein'. Nun, das bin ich. Als Präsident muss ich ihr Beschützer sein."

Im Video: Harris will weiteres TV-Duell - Trump lehnt aus diesem Grund ab

Frauen unterstützen eher Harris als Trump

Trump hatte in jedem seiner beiden vergangenen Präsidentschaftswahlkämpfe Schwierigkeiten, Wählerinnen zu gewinnen. Aktuellen Umfragen zufolge liegt er derzeit erneut hinter Harris zurück, die ihre Unterstützung der weiblichen Wählergruppe schnell festigen konnte, seit sie Präsident Joe Biden an der Spitze der Demokraten abgelöst hat.

Wie es in dem Bericht weiter heißt, stellt Harris in ihrem Wahlkampf das geltende Reproduktionsrecht in den Mittelpunkt ihrer Kampagne und macht Trump für das Ende von Roe v. Wade und die restriktiven Abtreibungsverbote verantwortlich, die daraufhin von den Bundesstaaten im ganzen Land erlassen wurden.

Eine Umfrage der "New York Times" und des Siena College, die nach einer Debatte zwischen Harris und Trump am 10. September durchgeführt wurde, hatte ergeben, dass 53 Prozent der Frauen für Kamala Harris sind. Trump erhält von Wählerinnen derzeit nur 42 Prozent Zustimmung. Der Umfrage zufolge liegt Trump bei den Männern mit 56 Prozent in Führung, pro Harris bekannten sich lediglich 39 Prozent der männlichen Wähler.

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Trump kann es nicht lassen und zieht über Harris her

Obwohl die Republikaner ihren Präsidentschaftskandidaten aufgefordert hatten, sich auf die Politik zu konzentrieren, kritisierte Trump Harris während der Kundgebung am Montag den ganzen Abend über scharf und stellte erneut ihre Intelligenz infrage. "Sie ist schlimmer als er", sagte Trump und verglich Harris mit Präsident Biden. "Ich sage euch, passt auf. Sie ist nicht so klug wie er. Er ist nicht klug, er war nie klug ... Aber sie ist eine sehr dumme Person. Und das können wir nicht tun. Das können wir nicht tun. Ich will nicht unhöflich sein."

Trump behauptete dem Bericht zufolge zudem, dass eine Präsidentschaft von Harris die Wirtschaft zum Erliegen bringen und dazu führen würde, dass die Städte von Kriminalität und Einwanderung überrannt würden.

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Trump spart auch Reizthema Springfield nicht aus

An einer Stelle verwies Trump auf Springfield, eine Stadt im US-Bundesstaat Ohio, die im Zentrum von Angriffen der Republikaner wegen eines Zustroms haitianischer Migrant:innen stand. Daraufhin sollen seine Anhänger:innen skandiert haben: "Schickt sie zurück". "Glauben Sie, dass Springfield jemals wieder so sein wird wie früher? Das glaube ich nicht", sagte Trump. "Tatsache ist, und ich sage es jetzt, dass man sie verdammt noch mal rausschicken muss. Ihr müsst sie rausschmeißen. Es tut mir leid. Schafft sie raus. Ich kann es nicht haben. Sie haben es zerstört."

Viele Haitianer:innen halten sich in den USA mit einem temporären Schutzstatus auf, so der Bericht weiter. Dieser bewahre sie vor der Abschiebung und erlaube ihnen, in den Vereinigten Staaten zu arbeiten. Die Regierung Biden wird "The Hill" zufolge schätzungsweise 309.000 Haitianer:innen erlauben, bis mindestens Februar 2026 in den USA zu bleiben.

Der Auftritt von Donald Trump in Indiana im US-Bundesstaat Pennsylvania war sein erster seit Ende August. Nach einer Umfrage von Decision Desk HQ im Auftrag von "The Hill" hat Harris in Pennsylvania derzeit einen Vorsprung von 1,2 Prozentpunkten vor Trump. Der ehemalige Präsident sagte am Montag, dass das Ergebnis in Pennsylvania über die Wahl im November entscheiden könnte: "Gehen Sie raus und machen Sie einen Plan, um früh zu wählen, wählen Sie per Briefwahl oder wählen Sie persönlich am Wahltag, aber Sie müssen rausgehen und wählen. Wenn wir Pennsylvania gewinnen, gewinnen wir die ganze Sache. Das ist ganz einfach", so Trump.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur Reuters
  • Nachrichtenagentur dpa
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