Auf US-Tour
Sanders organisiert Widerstand gegen Trump: "Werden zurückschlagen"
- Veröffentlicht: 12.03.2025
- 14:17 Uhr
- Babette Büchner
Der 83-jährige Bernie Sanders übernimmt die Führungsrolle in der Widerstandsbewegung gegen Donald Trump. Auf seiner "Fighting Oligarchy"-Tour ruft er zu Protesten auf.
Das Wichtigste in Kürze
Der parteilose Bernie Sanders gehört zu den schärfsten Kritikern von US-Präsident Donald Trump.
Der 83-jährige Senator übernimmt nun die Führungsrolle im Widerstand gegen die Dekrete des Republikaners.
Seit dem 21. Februar fährt er auf seiner "Fighting Oligarchy"-Tour quer durch die USA.
Bernie Sanders ist 83 Jahre alt, aber nicht zu stoppen. Am 21. Februar startete der parteilose Senator seine "Fighting Oligarchy"-Tour durch die USA. Sein Kampf ist der Kampf gegen eine Oligarchie, gegen Autoritarismus und Kleptokratie - und der Kampf gegen US-Präsident Donald Trump.
In Wisconsin erklärte Sanders einer großen Menschenmenge, die USA würden derzeit "in einer Oligarchie leben". Tech-Milliardär Elon Musk und Trump arbeiteten an massiven Steuererleichterungen für die reichsten 1 %." Und um diese Steuererleichterungen zu finanzieren, wollen sie drastische Kürzungen bei Medicaid, Ernährungsprogrammen und Bildung vornehmen", fügte Sanders hinzu.
Aufgrund des großen Andrangs zu seinen Veranstaltungen hatte Sanders seiner Tour noch weitere Stopps hinzugefügt. Mit seiner Kampagne bündelt und schürt er die Furcht und Wut der Anti-Trump-Bewegung, wie das ZDF berichtet. In dieser Position steht er allein da: Als Sanders und sein Team in den ersten Wochen der Trump-Präsidentschaft sahen, dass niemand die Führungslücke in der Widerstandsbewegung ausfüllen wollte, übernahm er die Rolle.
Viele Aktivist:innen haben sich zurückgezogen
Während Trump die USA nach seinen Vorstellungen umkrempelt und ein Dekret nach dem anderen unterzeichnet, sind seine Zustimmungswerte dennoch solide und besser als zu Beginn seiner ersten Amtszeit. Von Massenprotesten ist in den USA bisher nichts zu spüren. Trumps klarer Wahlsieg hatte seinen Gegner:innen etwas den Wind aus den Segeln genommen.
Die "Washington Post" fasste es wie folgt zusammen: "In der zweiten Trump-Ära ziehen sich viele Aktivisten, die von einem Gefühl der Erschöpfung und Sinnlosigkeit ergriffen sind, von den lauten Straßenprotesten zurück, die Trumps erste Amtszeit prägten." Auch der Kongress sei ein frustrierendes Unterfangen für die Demokrat:innen - dort haben sie in beiden Kammern eine Minderheit.
Sander, der parteilos ist, aber mit den Demokrat:innen zusammenarbeitet, sagte nun auf seiner Tour: "Wir werden zurückschlagen, und wir werden gewinnen." Doch das Land ist in seiner Zustimmung für Trump gespalten und so würde das auch bedeuten, gegen die Hälfte der US-Amerikaner:innen in den Kampf zu ziehen, die hinter ihrem Präsidenten stehen.
Selbst unter Demokrat:innen hat Sanders zahlreiche Kritiker. Senator Chris Murphy aus Connecticut erklärte, dass seine progressiven Vorstellungen vielen zu weit gingen, wie etwa eine staatliche Krankenversicherung für alle oder ein "Green New Deal" in der Klimapolitik. Die "Washington Post" meint, dass der Protest dieses Mal vielleicht einfach anders aussieht. Denn gegen Trumps Dekrete und Musks Vorgehen in den Behörden gibt es eine ganze Welle an Klagen.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- Nachrichtenagentur Reuters