Rechnen mit Übergriffen
Rechter Hass nach Brandbrief: Lehrer wollen Schule im Spreewald verlassen
- Veröffentlicht: 13.07.2023
- 14:24 Uhr
- Lena Glöckner
Zwei Lehrer in Brandenburg schreiben einen Brandbrief, weil sie an ihrer Schule täglich mit Rechtsextremismus konfrontiert sind. Jetzt, rund drei Monate später, wollen sie gehen - sie werden bedroht.
Rund drei Monate nachdem zwei Lehrkräfte rechtsextreme Vorfälle an ihrer Schule im brandenburgischen Burg öffentlich gemacht haben, wollen sie die Schule nun verlassen. Der Lehrer Max Teske bestätigte der Deutschen Presse-Agentur entsprechende Medienberichte, nach denen er und seine Kollegin Laura Nickel auch wegen Anfeindungen aus der rechten Szene gehen wollen.
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Nickel und Teske hatten im April rechtsextreme Vorfälle an ihrer Schule öffentlich gemacht und damit eine bundesweite Debatte ausgelöst. Die Lehrkräfte schilderten damals in einem anonymen Schreiben, sie seien an der Schule im Spreewald täglich mit Rechtsextremismus, Sexismus und Homophobie konfrontiert. Beide sollen in diesem Jahr den "Preis für Zivilcourage gegen Antisemitismus, Rechtsradikalismus und Rassismus" bekommen.
Lehrer rechnen mit Übergriffen
Im Juni hatte Teske gesagt, die Situation an der Schule habe sich auch nach Bekanntwerden von rechtsextremen Vorfällen nicht verändert. Das Kollegium sei tief gespalten, Lehrkräfte grüßten ihn und seine Kollegin zum Teil nicht mehr. Weiter sagte er, dass sie wegen ihres Engagements auch mit Übergriffen rechneten.
Bildungsminister Steffen Freiberg (SPD) verwies auf die Unterstützung des Landes für die Lehrkräfte und die Schule in Burg. Seine Kenntnis sei, dass Versetzungsanträge gestellt wurden, sagte er. Er kommentiere aber keine einzelnen Personalangelegenheiten. "Wir haben uns in jeder Hinsicht vor die Kolleginnen und Kollegen gestellt", sagte Freiberg. Das Land habe sich über das Staatliche Schulamt und zwei Schulräte seit dem Bekanntwerden der Vorfälle um die Schule gekümmert.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa