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"Kohlenstoffbombe"

"Willow Project": Neues Erdöl-Projekt in den USA zerstört Umwelt und Klima

  • Aktualisiert: 03.04.2023
  • 11:47 Uhr
  • Stefan Kendzia

Mitte März 2023 genehmigte der US-Präsident Joe Biden das Erschließen eines großen Erdölfeldes. Allerdings soll es sich beim sogenannten "Willow-Project" um eine wahre "Kohlenstoffbombe" handeln. Die Auswirkungen auf die Natur der Region North Slope im US-Bundesstaat Alaska, auf die indigene Bevölkerung und den Rest der Welt sind noch nicht abzuschätzen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Biden genehmigte das Erschließen eines großen Erdölfeldes im Norden Alaskas. 

  • Auswirkungen auf die Natur, die indigene Bevölkerung und den Rest der Welt sind nicht abzuschätzen.

  • Klagen seitens diverser Umweltorganisationen sind bereits eingereicht worden.

In den nächsten 30 Jahren sollen etwa 6.000 Millionen Barrel Öl gefördert werden. Das entspricht nahezu 100 Milliarden Litern. Allein das eine schier unvorstellbar große fossile Energiequelle. Im gleichen Zeitraum der kommenden drei Jahrzehnte zapft man aber nicht nur Erdöl ab, sondern bläst im Gegenzug dazu Unmengen an schädlichem CO2 in die Atmosphäre: Es handelt sich um etwa 280 Millionen Tonnen Treibhausgase, die dann freisetzt werden, wie "Blick" berichtet. 

Die Zerstörung von Lebensraum

Damit man sich den CO2-Ausstoß vorstellen kann: Die berechnete Menge entspricht der Menge an Emissionen, die zwei Millionen Verbrennerautos im gleichen Zeitraum produzieren würden. Weiterer, riesiger Nachteil ist, dass die Förderung den Lebensraum einheimischer Tierarten zu Land und zu Wasser zerstören wird. Selbst ein Teil der indigenen Bevölkerung sei betroffen. Und am Ende auch das Klima.

Trotz der Negativ-Auswirkungen hat das Projekt durchaus Fürsprecher. Leider sogar von einer Mehrheit der Bürger. Selbst unter den Bewohnern vor Ort. Denn das "Willow-Project" soll Arbeitsplätze schaffen, damit die heimische Wirtschaft ankurbeln und unterm Strich die Abhängigkeiten von Energieträgern aus dem Ausland minimieren. Alaska hofft, bis zu neun Milliarden Dollar an Steuern einzunehmen, so die "Rheinische Post".

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Es hagelt Klagen und Proteste

Gegen Joe Bidens Entscheidung gegen nun diverse Umweltorganisationen vor. Klagen sind bereits eingereicht worden - ob diese allerdings von Erfolg gekrönt sein werden, sei derzeit unklar. Begleitet wird der Protest von unterschiedlichen Petitionen im Netz, die laut "Blick" schon von knapp fünf Millionen Menschen unterstützt werden. Eine Kampagne ist dabei besonders ins Licht gerückt: "Protect the Arctic" hat ein Protest-Formular veröffentlicht, das ausgefüllt als Brief an das Weiße Haus geschickt werden kann. Angeblich sollen schon eine Million Sendungen in Washington eingetroffen sein.

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