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Patent angemeldet

Neuartiges Protein-Gel baut Alkohol im Körper rasch ab

  • Aktualisiert: 16.05.2024
  • 16:47 Uhr
  • Clarissa Yigit
Ein neues Gel verringert offenbar eine Schädigung des Körpers durch Alkoholkonsum - bisher allerdings nur bei Mäusen.
Ein neues Gel verringert offenbar eine Schädigung des Körpers durch Alkoholkonsum - bisher allerdings nur bei Mäusen.© esp2k - stock.adobe.com

Wissenschaftler:innen einer Schweizer Hochschule haben ein Gel entwickelt, das Alkohol bereits im Magen abbaut - noch bevor dieser ins Blut gelangt.

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Inhalt

  • So funktioniert das Gel
  • Tests an Mäusen verliefen positiv
  • Daraus besteht das Molkenproteinfaser-Gel

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben jährlich rund drei Millionen Menschen an übermässigem Alkoholkonsum.

Forscher:innen der Schweizer Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) haben nun ein neues Gel aus Molkenproteinfasern entwickelt, das Alkohol im Magen mithilfe einzelner Eisenatome in harmlose Essigsäure umwandeln kann - noch bevor dieser ins Blut gelangt. So habe das Gel bei Mäusen gezeigt, dass es den Blutalkoholspiegel um bis zu 50 Prozent reduziert, heißt es in einer Mitteilung auf der Internetseite der Hochschule.

Die Forscher:innen haben bereits ein Patent für das Gel beantragt. Bis das Protein-Gel für die Anwendung am Menschen zugelassen werden kann, müssten allerdings noch einige klinische Tests erfolgen.

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So funktioniert das Gel

Der Konsum von Alkohol kann bereits in geringen Mengen die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen und somit auch das Unfallrisiko erhöhen. Dabei gelangt der Alkohol größtenteils über die Magenschleimhaut und den Darm ins Blut. Die Folgen bei regelmäßigem Alkoholkonsum sind Lebererkrankungen, Entzündungen im Magen-Darm-Trakt oder Krebs.

Das Protein-Gel soll nun allerdings den Alkohol bereits im Magen-Darm-Trakt abbauen. So verlagere das Gel den Alkoholabbau von der Leber in den Verdauungstrakt. "Im Gegensatz zum Alkoholstoffwechsel in der Leber entsteht dabei aber nicht das schädliche Zwischenprodukt Acetaldehyd", beschreibt Raffaele Mezzenga, Professor für Lebensmittel und weiche Materialien an der ETH Zürich, sondern der Alkohol werde in harmlose Essigsäure umgewandelt.

Zukünftig könne das Gel dann vor oder während des Alkoholkonsums oral eingenommen werden. Dadurch werde verhindert, "dass der Blutalkoholpegel steigt und Acetaldehyd den Körper schädigt", so die ETH. Allerdings wirke das Gel nur, solange sich noch Alkohol im Magen-Darm-Trakt befindet. Dann würde es nicht nur die Anzeichen eines schädlichen Alkoholkonsums bekämpfen, sondern auch seine Ursachen.

Ist der Alkohol bereits in den Blutkreislauf geraten, wirke das Gel nicht mehr und könne auch nicht bei einer Alkoholvergiftung eingesetzt werden.

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Tests an Mäusen verliefen positiv

Bisher testeten die Forscher:innen das Produkt nur an Mäusen. Den Tieren wurde in einer Gruppe einmalig Alkohol verabreicht - in einer Vergleichsgruppe zehn Tage lang regelmäßig.

Bei der ersten Gruppe senkte die prophylaktische Anwendung des Gels den Alkoholpegel der Mäuse um 40 Prozent innerhalb von 30 Minuten. Nach fünf Stunden des Alkoholkonsums war ihr Blutalkoholspiegel im Vergleich zur Kontrollgruppe um 56 Prozent gesunken.

Bei der Vergleichsgruppe, die zehn Tage lang Alkohol verabreicht bekam, konnten die Forscher:innen mit der Anwendung des Gels nicht nur einen niedrigeren Alkoholpegel nachweisen, sondern auch eine anhaltende therapeutische Wirkung. So zeigten die Mäuse, die zusätzlich zum Alkohol täglich das Gel bekamen, weniger Leberschäden, einen besseren Fettstoffwechsel in der Leber, bessere Blutwerte und deutlich weniger Schäden am Gewebe als auch an Organen wie der Milz oder dem Darm.

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Daraus besteht das Molkenproteinfaser-Gel

Der Hauptinhaltsstoff des Gels sind Molkenproteine, die mehrere Stunden gekocht werden, damit sich daraus lange, dünne Fasern bilden. Als Lösungsmittel wird Salz und Wasser hinzugefügt, als Hauptkatalysator setzten die Wissenschaftler:innen einzelne Eisenatome ein, "die sie gleichmäßig über die Oberfläche der langen Proteinfasern verteilten".

Jiaqi Su, Erstautorin der Studie, erklärt dies so: "Wir tauchten die Fasern quasi in ein Eisenbad, sodass sie wirksam mit dem Alkohol reagieren und ihn in Essigsäure verwandeln können."

  • Verwendete Quellen:
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