Drohenangriff vom Wochenende
Netanjahus Schlafzimmer im Visier: Hisbollah reklamiert Angriff für sich
- Veröffentlicht: 22.10.2024
- 16:17 Uhr
- dpa
Nachdem eine Drohne die Residenz von Israel Regierungschef getroffen hat, reklamiert die Hisbollah den Drohnenangriff für sich. Und richtet gleichzeitig scharfe Worte gegen Bundesaußenministerin Baerbock.
Die pro-iranische Hisbollah im Libanon hat den Drohnenangriff auf den israelischen Küstenort Caesarea vom Wochenende offiziell für sich reklamiert. Er galt dem "Verbrecher Netanjahu", wie ein Sprecher der Hisbollah bei einer Pressekonferenz sagte.
Israelische Medien berichteten, am Samstag (19. Oktober) habe eine Drohne das Schlafzimmerfenster in der Residenz von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Caesarea getroffen und beschädigt. Das Ehepaar Netanjahu war aber zu dem Zeitpunkt nicht vor Ort. Nach Angaben der israelischen Armee wurde niemand bei dem Angriff verletzt.
Evakuierungsaufforderung und Angriff während Pressekonferenz
Die Hisbollah räumte bei der Pressekonferenz in einem südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut zum ersten Mal ein, dass die israelische Armee Kämpfer der Schiitenmiliz festgenommen habe. Bisher hatte sich die vom Iran unterstützte Terrororganisation dazu nicht geäußert.
Im Video: Hisbollah beschießt Residenz von Netanjahu
Während der Pressekonferenz veröffentlichte das israelische Militär eine Evakuierungsaufforderung für zwei Gebäude, die nur wenige Hundert Meter vom Ort der Veranstaltung entfernt lagen. Viele lokale und ausländische Journalist:innen waren vor Ort. Kurz darauf griff Israels Armee das Gebäude an.
Hisbollah: Baerbock rechtfertigt Tötung von Zivilisten
Die Hisbollah verurteilte darüber hinaus auch Aussagen von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock. Sie rechtfertige die Tötung von Zivilist:innen durch das israelische Militär, lautete der Vorwurf. Der Sprecher bezog sich auf Aussagen Baerbocks von Anfang Oktober, die in den vergangenen Tagen in arabischen Medien und auf sozialen Plattformen für viel Empörung gesorgt hatten.
Bei einer Rede im Bundestag hatte Baerbock auf das Selbstverteidigungsrecht Israels verwiesen und betont, wenn Hamas-Terroristen sich hinter Menschen und hinter Schulen verschanzten, "dann können auch zivile Orte ihren Schutzstatus verlieren". Das habe sie bei den Vereinten Nationen deutlich gemacht.