Gerichtsverfahren in den USA
Nach tödlichem Schuss: Prozess gegen Alec Baldwin überraschend eingestellt
- Aktualisiert: 13.07.2024
- 05:07 Uhr
- Franziska Hursach
Überraschende Wende: Der Prozess gegen Alec Baldwin wegen eines tödlichen Schusses auf eine Kamerafrau wurde eingestellt. Der Schauspieler reagierte emotional.
Das Wichtigste in Kürze
Der Prozess gegen US-Schauspieler Alec Baldwin wegen eines tödlichen Schusses auf die Kamerafrau Halyna Hutchins während der Dreharbeiten zu dem Western "Rust" ist eingestellt worden.
Die Richterin im Bundesstaat New Mexico kam damit dem Antrag der Anwälte des Hollywood-Stars nach und verkündete, dass das Verfahren nicht wieder neu aufgerollt werden könne.
Sie begründete ihre Entscheidung damit, dass der Verteidigung vorsätzlich Beweismittel vorenthalten worden seien.
Das Verfahren gegen US-Schauspieler Alec Baldwin wegen fahrlässiger Tötung einer Kamerafrau ist überraschend eingestellt worden. Richterin Mary Marlowe Sommer kam damit am Freitag (12. Juli) dem Antrag der Anwälte des Hollywood-Stars nach. Die Verteidiger hatten der Staatsanwaltschaft in Santa Fe (New Mexico) Fehlverhalten vorgeworfen. Marlowe Sommer ordnete zudem an, dass das Verfahren auch nicht wieder neu aufgerollt werden könne.
Baldwin brach in Tränen aus
Im Gerichtssaal kam es nach der Verkündung zu emotionalen Szenen. Baldwin brach im Gericht in Tränen aus. Der Schauspieler umarmte seine Anwälte und seine Ehefrau Hilaria Baldwin. Wenig später konnte er das Gericht als freier Mann verlassen.
Im Jahr 2021 war die 42-jährige Kamerafrau Halyna Hutchins während der Dreharbeiten zu dem Western "Rust" durch eine Kugel aus einem von Baldwin gehaltenen Revolver tödlich getroffen worden. Regisseur Joel Souza wurde verletzt. In dem Prozess ging es nun um die Frage, ob der 66-Jährige bei dem tödlichen Schuss fahrlässig handelte und deshalb ins Gefängnis muss. Im Falle eines Schuldspruchs drohten Baldwin bis zu 18 Monate Haft.
Baldwins Anwälte werfen Staatsanwaltschaft grobe Verfahrensfehler vor
Die Staatsanwaltschaft beschuldigt Baldwin, er habe grundlegende Waffensicherheitsgesetze missachtet. Der Schauspieler hingegen betont seine Unschuld und beteuert, den Abzug der Waffe nicht betätigt zu haben. Seine Verteidiger machen nun geltend, dass ihnen die Staatsanwaltschaft wichtige Beweismittel vorenthalten habe.
Im Video: Nach Tod von "Rust"-Kamerafrau: Prozess gegen Alec Baldwin
Dabei geht es um eine Reihe von Patronen, die vor wenigen Monaten aufgetaucht waren und nun in einem Umschlag von der Richterin vor Gericht präsentiert worden waren. Aus Sicht der Verteidiger hätten die Patronen früher in ballistischen Untersuchungen Teil des Verfahrens sein müssen - die Staatsanwaltschaft habe sie aber unterschlagen, erklärte die "New York Times" die Argumentation von Baldwins Anwälten. Es handle sich um einen wesentlichen Verfahrensfehler des Staates.
- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa