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Unter den Trümmern vermutet

Angriff auf Wohnhaus in Dnipro: Noch immer Dutzende Zivilisten vermisst

  • Veröffentlicht: 16.01.2023
  • 07:42 Uhr
  • Lena Glöckner

Nach dem russischen Raketenangriff auf ein Wohnhaus werden in der ukrainischen Stadt Dnipro noch immer viele Bewohner vermisst. Die Zahl der Toten stieg auf 30.

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Bach dem verheerenden Einschlag einer russischen Rakete am Samstag in ein Hochhaus in der zentralukrainischen Stadt Dnipro gelten Dutzende Bewohner weiter als vermisst. Rettungskräfte suchten in den Trümmern des Wohnhauses weiter nach mehr als 30 Menschen, sagte der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj in seiner Videoansprache am Sonntagabend (15. Januar). 

"Wir kämpfen um jeden Menschen", betonte Selenskyj mit Blick auf die Verschütteten in Dnipro. "Und die Rettungsarbeiten werden so lange andauern, wie auch nur die geringste Chance besteht, ein Leben zu retten." Die Zahl der Toten stieg offiziellen Angaben zufolge auf 30, darunter ein Kind. Weitere 73 Menschen wurden demnach verletzt.

Mindestens 30 Tote in Dnipro

Zugleich machte Selenskyj dem schweigenden Teil der russischen Bevölkerung schwere Vorwürfe. Er sprach in seiner Videobotschaft auf Russisch die Menschen im Nachbarland an: "Ich möchte mich an alle in Russland wenden, die nicht einmal jetzt ein paar Worte der Verurteilung für diesen Terror haben, obwohl sie alles klar sehen und verstehen. Euer feiges Schweigen wird nur damit enden, dass diese Terroristen eines Tages auch hinter euch her sein werden."

EU-Chefdiplomat Josep Borrell verurteilte das Vorgehen der russischen Seite als "unmenschliche Aggression, mit Zivilisten und Kindern als direkten Zielen". Die Verbrechen würden nicht straflos bleiben. Und die EU werde die Ukraine solange unterstützen, wie es nötig sei.

Der Angriff auf das im Gebiet Dnipropetrowsk gelegene Dnipro war in Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine der folgenreichste von mehreren. Die heftigste russische Angriffswelle seit dem Jahreswechsel richtete sich erneut auch gegen die ukrainische Energieinfrastruktur. Neben Dnipropetrowsk waren etwa auch die Region um die Hauptstadt Kiew und Charkiw im Osten schwer betroffen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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