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Auch ohne AfD

Münchner Sicherheitskonferenz 2023 findet ohne Putins Regierung statt

  • Aktualisiert: 14.02.2023
  • 17:54 Uhr
  • Nelly Grassinger

Bei der diesjährigen Sicherheitskonferenz sind statt Putins Regierung russische Oppositionelle eingeladen. Ebenfalls wurden iranische Offizielle und die AfD von dem Treffen ausgeschlossen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In München findet die alljährliche Sicherheitskonferenz statt.

  • Neben der Regierung Putins sind weitere Konsorten bei dem Treffen unerwünscht.

  • Auch eine Bundestagspartei darf nicht teilnehmen.

Erstmals seit Jahrzehnten findet die Münchner Sicherheitskonferenz vom 17. bis 19. Februar ohne russische Regierungsbeteiligung statt. Der Angriffskrieg gegen die Ukraine sei ein "Zivilisationsbruch". Angesichts dessen wolle man der Propaganda des russischen Präsidenten Wladimir Putin und seiner Regierung kein Forum geben, sagte Konferenzleiter Christoph Heusgen am Montag (13. Februar) bei der Vorstellung des Programms in Berlin. Neben der russischen Regierung sind dieses Jahr auch iranische Offizielle ausgeschlossen.

AfD bei dem Spitzentreffen unerwünscht

Ebenfalls keine Einladung haben Politiker der AfD bekommen. Heusgen weicht damit von der bisherigen Praxis ab, Vertreter aller im Bundestag vertretenen Parteien nach München einzuladen. Eine Begründung lieferte der Konferenzleiter nicht. "Das ist eine Entscheidung des Chairmans der Münchner Sicherheitskonferenz", antwortete der frühere außen- und sicherheitspolitische Berater von Angela Merkel auf eine entsprechende Frage lediglich.

Das wichtigste sicherheitspolitische Politiker- und Expertentreffen weltweit findet vom 17. bis 19. Februar im Hotel Bayerischer Hof statt. Es ist die erste Sicherheitskonferenz seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Aus der Ukraine wird unter anderen Außenminister Dmytro Kuleba in München erwartet.

Insgesamt werden mehr als 40 Staats- und Regierungschefs sowie 90 Minister dabei sein, unter ihnen auch US-Vizepräsidentin Kamala Harris, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der polnische Präsident Andrzeij Duda.

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China besucht Siko mit hochrangigen Vertretern

China ist in diesem Jahr bei der an diesem Freitag beginnenden Konferenz dafür sehr hochrangig vertreten. Der oberste Außenpolitiker Wang Yi kommt nach München - und wird vorher oder nachher auch Russland besuchen.

Mit Wang Yi nimmt erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie Anfang 2020 wieder ein hoher chinesischer Regierungsvertreter an dem Spitzentreffen im München teil. Wie ein Außenamtssprecher in Peking mitteilte, wird Wang eine Rede halten und Chinas Position in großen internationalen Fragen erläutern. Dabei dürfte es auch um den Krieg in der Ukraine gehen. China gibt Putin unverändert Rückendeckung in dem Konflikt und stellt die USA und die Nato als Hauptschuldige an dem Krieg dar.

Der frühere, langjährige Außenminister rückte im Oktober ins Politbüro auf und übernahm den Spitzenposten, der in Chinas Machthierarchie noch über dem Außenminister steht. Wang Yi wird bei seiner Europa-Reise von diesem Dienstag bis nächsten Mittwoch neben Deutschland und Russland Station in Frankreich, Italien und Ungarn machen. In welcher Reihenfolge er München und Moskau besucht, blieb zunächst unklar.

Iran kritisiert "politisch motivierte Entscheidung"

Aus Russland und dem Iran sind Oppositionelle statt Offizielle nach München eingeladen worden. Die Führung in Teheran kritisierte ihre Ausladung. "Diese politisch motivierte Entscheidung der Konferenz ist eine Fehlkalkulation und setzt die falschen Maßstäbe", sagte Außenamtssprecher Nasser Kanaani am Montag laut Staatssender IRIB. Falls das Ziel der Konferenz globaler und regionaler Frieden sei, dann seien derartige Selektionen nicht nur falsch, sondern auch ein Verstoß gegen die politische Neutralität der Konferenz, sagte Kanaani.

In den vergangenen Jahren waren die Außenminister des Irans Stammgäste in München. Teheran wurde in den vergangenen Monaten wegen seines gewaltsamen Vorgehens gegen die rund fünf Monate andauernden systemkritischen Proteste international wiederholt verurteilt. Gegen das Land wurden zudem neue Sanktionen verhängt.

Nach Einschätzung von Menschenrechtlern sind seit Beginn der Proteste im September 2022 mehr als 500 Menschen getötet und fast 20.000 Demonstranten festgenommen worden. Zum Jahrestag der Islamischen Revolution am Wochenende hat Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei Zehntausende Gefangene begnadigt. Darunter sollen auch Demonstranten sein, die im Rahmen der jüngsten Protestwelle inhaftiert worden waren.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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