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Ein- und Austritte

Mitgliederzuwachs: Welche Parteien kurz vor der Bundestagswahl profitieren

  • Aktualisiert: 08.02.2025
  • 06:31 Uhr
  • dpa
Aktuell säumen Wahlplakate wieder die Straßen.
Aktuell säumen Wahlplakate wieder die Straßen.© Ella Wenzel/dpa

Vor der Bundestagswahl bringen sich wieder mehr Menschen in Niedersachsen und Bremen bei Parteien ein. Insbesondere Linke, Grüne und AfD verzeichnen einen deutlichen Mitgliederzuwachs, wie die Landesverbände mitteilten. "Wahrscheinlich werden wir eine zusätzliche Person einstellen, um die ganzen Eintritte abzuarbeiten", sagte ein Sprecher der Linken in Niedersachsen. 

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Linke und Grüne verzeichnen Rekorde

Rund 1.780 Menschen sind seit Jahresbeginn bei den Linken in Niedersachsen eingetreten, der Landesverband hat nun fast 5.250 Mitglieder. "Das ist absoluter Rekord für uns", freut sich der Parteisprecher. Die Linken in Bremen verzeichnen ebenfalls enormen Zuwachs - von 825 Mitgliedern zum Jahreswechsel auf inzwischen knapp 1.140 Mitglieder. "Es ist unglaublich zu sehen, wie viele Menschen gerade der Linken beitreten und Lust haben, sich zu engagieren", meint Anna Fischer, Parteichefin in Bremen. "Es zeigt deutlich, dass sich viele nicht mit dem aktuellen Rechtstrend abfinden."

Auch die Grünen freuen sich über immer mehr Parteimitglieder. Rund 1.140 Menschen traten der Partei in Niedersachsen seit Jahresbeginn bei, wie der Landesverband mitteilte. Momentan zählt der Verband mehr als 15.870 Mitglieder. "Zusätzlich befinden sich noch mindestens weitere 714 Personen auf der Warteliste", teilte eine Parteisprecherin mit.

Bei den Bremer Grünen werden nach eigenen Angaben gerade fast 30 Mitgliedsanträge bearbeitet, knapp 90 Menschen sind seit Jahresbeginn beigetreten. Damit ist der Landesverband auf knapp 1.620 Menschen gewachsen. "Viele neue Mitglieder berichten mir, dass sie nach dem Ampel-Aus und dem Einreißen der Brandmauer durch die CDU dagegen aktiv werden wollten", berichtet Parteichefin Josephine Assmus.

Viele neue Mitglieder bei AfD und SPD

Rekorde bei den Mitgliedszahlen verzeichnet auch die AfD in der Region. Fast 600 neue Mitglieder hat die Partei seit Jahresbeginn in Niedersachsen, 5.580 Menschen haben inzwischen ein Parteibuch. "Obwohl die Partei gerade im letzten Jahr stark gewachsen ist, kann sich in unserer Landesgeschäftsstelle niemand an eine ähnlich hohe Zuwachsrate erinnern", teilte ein Parteisprecher mit. Ähnlich ist es bei der AfD im kleinsten Bundesland: "Aktuell verzeichnen wir im Durchschnitt mehrere Mitgliedsanträge täglich, Austritte hingegen sind seit Jahresbeginn keine zu verzeichnen gewesen", berichtet die Partei.

Auch die SPD kann mehr Menschen überzeugen, sich parteipolitisch einzubringen. "Seit der Bruch der Ampelregierung haben wir überdurchschnittlich viele neue Mitglieder gewinnen können", teilte Sebastian Schmugler, Landesgeschäftsführer der SPD Bremen, mit. Im Januar seien rund 30 Menschen eingetreten, normalerweise seien es 10 neue Mitglieder pro Monat.

Die SPD Niedersachsen konnte nach eigenen Angaben im ersten Monat fast 130 neue Genossinnen und Genossen begrüßen, gleichzeitig starben mehr als 100 Mitglieder. Die Abstimmung im Bundestag zur Verschärfung der Migrationspolitik mit Stimmen der AfD könnte der Partei zu neuem Aufwind helfen: Seitdem verzeichne der Landesverband eine dreistellige Zahl von Neuzugängen online, teilte die SPD-Landesgeschäftsführerin mit. Die Mitgliedschaft wird erst wirksam, wenn die Ortsvereine innerhalb von vier Wochen zustimmen.

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Auf und Ab bei CDU und FDP

Die Bremer CDU verzeichnet seit Jahresbeginn 22 Eintritte und 19 Austritte - davon sechs aus politischem Grund, andere seien gestorben oder weggezogen. Mehr als 1.840 Mitglieder hat die Partei in Bremen insgesamt, wie eine Sprecherin mitteilte. Die CDU in Niedersachsen nannte keine aktuelle Mitgliederzahl, sondern verwies auf den Dezember: Damals hatte der Landesverband rund 51.000 Mitglieder und damit rund 300 weniger als ein Jahr zuvor. Allerdings meldeten die Kreisverbände gestiegene Eintrittszahlen, sagte ein Parteisprecher.

Einen ähnlichen Prozess beobachtet die FDP in Bremen: "Die Entwicklung der Mitgliederzahlen war in den letzten Monaten ein ständiges Auf und Ab", teilte ein Sprecher der Partei in Bremen mit. Im Februar seien sechs Menschen ein- und zwei Menschen ausgetreten. Die FDP Niedersachsen verliert sieben Mitglieder, mehr als 6.420 Menschen haben derzeit ein Parteibuch.

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BSW wächst langsamer als gedacht - Aufschwung bei Volt

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) befindet sich in Niedersachsen und Bremen noch im Aufbau. Inzwischen seien 28 Menschen beigetreten, teilte Manfred Steglich, Geschäftsführer des Bremer Landesverbands, mit. "Tatsächlich sind wir nicht so schnell gewachsen, wie wir es uns gewünscht hätten." Die junge Partei sei seit ihrer Gründung im Wahlkampfmodus, der Aufbau der Strukturen koste viel Zeit und Arbeit. "Bis zum Jahresende hoffen wir, die Marke von 100 Mitgliedern zu überschreiten."

In Niedersachsen hat die neue Partei nach eigenen Angaben momentan rund 130 Mitglieder. "Uns liegen in Niedersachsen aber über 1.000 Anträge auf Mitgliedschaft vor, die wir zeitnah abarbeiten wollen", berichtet BSW-Landesgeschäftsführer Johannes Zang.

Volt Niedersachsen konnte zuletzt ebenfalls leicht wachsen - von 655 Mitgliedern zu Jahresbeginn auf inzwischen 720 Mitglieder. "Volt Niedersachsen ist weiterhin im Aufschwung und gewinnt besonders seit Wahlkampfbeginn mit Lösungen für eine klimaneutrale Zukunft, fairer Sozialpolitik und dem Ziel eines vereinten demokratischen Europas viele engagierte Menschen dazu", meinte ein Parteisprecher.

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