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Studie zu Unternehmen

Mehr Frauen in den Topetagen: Deutsche Wirtschaft hinkt dennoch hinterher

  • Veröffentlicht: 18.10.2023
  • 12:56 Uhr
  • Joachim Vonderthann

Auf der Führungsebene deutscher Börsen-Konzerne finden sich immer mehr Frauen. Der internationale Vergleich zeigt aber: Da würde noch wesentlich mehr gehen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Frauen in den Topetagen deutscher Unternehmen gibt es einen deutlichen Zuwachs.

  • Erstmals gibt es laut einer Studie in den 160 Dax-Firmen mehr Unternehmen mit Frauen im Vorstand als ohne.

  • Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland allerdings weiter hinterher.

Es ist längst noch nicht alles gut in den deutschen Topunternehmen, aber die Anzahl von Frauen in den Vorständen der Konzerne hat sich deutlich gebessert. Erstmals gibt es nach Angaben der gemeinnützigen Allbright-Stiftung unter den 160 börsennotierten Unternehmen der Dax-Familie mehr Konzerne mit einer Managerin im Vorstand (94) als Firmen ohne Frau in dem Gremium (66). 37 Prozent der zwischen September 2022 und September 2023 neubesetzten Vorstandsposten gingen an Managerinnen.

Mehr Frauen in der Topetage deutscher Dax-Unternehmen

Der Frauenanteil in der Topetage der 160 Firmen stieg laut Studie um gut 3 Prozentpunkte auf 17,4 Prozent (Stand: 1. September). Das ist der bislang zweitstärkste Zuwachs im Laufe eines Jahres seit Beginn der Auswertung 2016. Insgesamt saßen in den Vorstandsgremien 121 Frauen 574 Männern gegenüber.

Am stärksten fiel der Anstieg bei den 50 mittelgroßen Unternehmen des MDax mit gut 5 Prozentpunkten auf einen Frauenanteil von 16,6 Prozent aus. Viele Firmen hätten erstmals eine weibliche Führungskraft in den Vorstand geholt. Deutlich geringer war der Zuwachs in kleineren im SDax notierten Firmen mit 1,9 Prozentpunkten auf 12,3 Prozent.

Am höchsten war der Anteil von Top-Managerinnen mit 23,2 Prozent (plus 3 Prozentpunkte) erneut in den 40 Konzernen der obersten deutschen Börsenliga. Lediglich bei den beiden Dax-Konzernen Adidas und Porsche Holding war der Vorstand zum Stichtag den Angaben zufolge eine reine Männerdomäne. Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland aber weiter hinterher. In den 40 größten US-Börsenunternehmen lag der Anteil weiblicher Führungskräfte in der Topetage den Angaben zufolge zuletzt bei 32,6 Prozent, gefolgt von Großbritannien (29,5 Prozent), Frankreich (27,9 Prozent) und Schweden (27,2 Prozent).

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Adidas und Porsche setzen nur auf Männer

"Wir brauchen einen substanziellen Frauenanteil in den Vorständen, wenn wir insgesamt eine andere Dynamik in den Unternehmen sehen wollen", argumentierten die Geschäftsführer der Allbright-Stiftung, Wiebke Ankersen und Christian Berg. Amerikanische Unternehmen seien sehr viel weiter und zurzeit die attraktiveren Arbeitgeber. "Wir brauchen aber auch dringend mehr Frauen in den entscheidenden Positionen der Vorstands- oder der Aufsichtsratsvorsitzenden, damit Chancengleichheit nachhaltig in der deutschen Wirtschaft verankert ist", mahnten Ankersen und Berg.

:newstime

Die höchsten Machtpositionen bei den 160 Firmen sind nach wie vor fast ausschließlich mit Männern besetzt. Nur sieben Frauen standen zum Stichtag an der Vorstandsspitze, darunter Helen Giza beim Dialysespezialisten Fresenius Medical Care und Merck-Chefin Belén Garijo. Sechs Frauen waren Vorsitzende des Aufsichtsrats - zwei weniger als ein Jahr zuvor.

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Nur wenige Frauen an der Vorstandsspitze

Börsennotierte und paritätisch mitbestimmte Unternehmen mit mehr als 2.000 Beschäftigten und mehr als drei Vorständen müssen bei Neubesetzungen in dem Gremium darauf achten, dass mindestens eine Frau in der Führungsetage sitzt. Das gilt für Neubestellungen ab 1. August 2022. Für Aufsichtsräte schreibt ein bereits seit 2015 geltendes Gesetz eine Frauenquote von 30 Prozent für die rund 100 größten börsennotierten und mitbestimmungspflichtigen Firmen vor.

Die deutsch-schwedische Allbright-Stiftung setzt sich für mehr Frauen und Diversität in den Führungspositionen der Wirtschaft ein.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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