China-Firma zahlt Zeche
Mega-Rechnung für in München gestrandetes Russen-Flugzeug
- Veröffentlicht: 07.11.2024
- 11:46 Uhr
- Damian Rausch
Über zwei Jahre festgesetzt und nun endlich abgehoben: Ein russisches Flugzeug verließ den Münchner Flughafen, nachdem eine chinesische Leasinggesellschaft eine Rekord-Rechnung von 460.000 Euro beglichen hat.
Das Wichtigste in Kürze
Ein russischer Airbus blieb nach der Luftraumsperre wegen des Angriffs auf die Ukraine über zwei Jahre am Münchner Flughafen festgesetzt und konnte nicht abheben.
Eine chinesische Leasinggesellschaft übernahm den Airbus und beglich eine Rechnung von 460.000 Euro für Parkgebühren und Wartungskosten.
Nach umfassender Wartung und der Zahlung der ausstehenden Kosten soll das Flugzeug künftig in Kanada zum Einsatz kommen
Wenige Tage nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 landete der Airbus der russischen Fluglinie Aeroflot aus St. Petersburg am Münchner Flughafen. Kurz darauf verhängte Deutschland eine Luftraumsperre für russische Flugzeuge, die das Abheben der Maschine untersagte. Seitdem war der Airbus am Münchner Flughafen "gestrandet" und konnte nur mithilfe von sogenannten Push-Back-Fahrzeugen bewegt werden, wenn er für den Betriebsablauf des Flughafens im Weg stand.
Leasinggesellschaft aus China begleicht Mega-Rechnung
Inzwischen gehört das Flugzeug jedoch nicht mehr der Aeroflot. Wie eine Anfrage des Bayerischen Rundfunks beim Flughafen München ergab, handelt es sich bei der Maschine um ein geleastes Flugzeug, das ursprünglich bei der irischen Außenstelle einer chinesischen Leasinggesellschaft gemietet wurde. Diese Gesellschaft entschied sich nach den langen Standzeiten am Flughafen München dazu, das Flugzeug zurückzunehmen und für einen anderen Einsatz zu planen.
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Eine Rechnung von 460.000 Euro
Die Rücknahme des Flugzeugs gestaltete sich jedoch kostenintensiv: Die chinesische Gesellschaft musste eine ausstehende Rechnung von 460.000 Euro begleichen. Diese Summe hatte sich über die zwei Jahre angesammelt und umfasst dem Bericht zufolge die Parkgebühren sowie weitere Serviceleistungen des Flughafens. Zusätzlich ließ die Leasingfirma den Airbus umfangreich warten, um die Betriebsfähigkeit nach der langen Standzeit wiederherzustellen.
Langfristiger Einsatz in Kanada geplant
Nach dem Abflug aus München wurde der Airbus laut BR zunächst nach Tschechien überführt. Branchenkreisen zufolge ist jedoch ein langfristiger Einsatz in Kanada geplant. Details über die genauen Pläne oder den möglichen Leasingnehmer in Kanada wurden nicht veröffentlicht, doch offenbar soll das Flugzeug dort künftig seinen Dienst im regulären Flugverkehr aufnehmen.
- Verwendete Quellen:
- "Bayrischer Rundfunk": München: Mega-Rechnung für gestrandetes russisches Flugzeug