Klima-Aktivismus
"Letzte Generation" veröffentlicht Protest-Zahlen
- Veröffentlicht: 19.01.2023
- 16:01 Uhr
- Clarissa Yigit
Nach etwas mehr als einem Jahr seit Bestehen der Protestbewegung "Letzte Generation" stellt die Sprecherin der Vereinigung die ersten Zahlen vor. So schmückt sich die Bewegung mit 2.000 Aktivist:innen, 1.250 Straßenblockaden und 1.200 Menschen in Gewahrsam. Bundesweit seien zudem 2.000 Strafverfahren am Laufen. Ist das eine gute Bilanz? Darüber lässt sich wohl streiten.
Das Wichtigste in Kürze
Die Protestbewegung "Letzte Generation" zieht Bilanz und stellt Zahlen zu ihrem rund einjährigen Bestehen vor.
Alleine in Berlin hatte die Polizei mit 262.700 Einsatzstunden wegen der "Klima-Kleber" viel zu tun.
Bundesweit sind etwa 2.000 Strafverfahren gegen Aktivist:innen am Laufen.
2.000 Aktivist:innen, die für die "Letzte Generation" auf die Straße gegangen sind, 1.250 Straßenblockaden und 1.200 Menschen, die in Gewahrsam genommen wurden. Diese Zahlen teilte die Sprecherin der "Letzten Generation", Carla Rochel, der Deutschen Presse-Agentur (dpa) auf Anfrage mit.
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Polizei verbucht 262.700 Einsatzstunden
Teilnehmer:innen der Protestbewegung wurden als sogenannte "Klima-Kleber" bekannt, da sich die Akteur:innen in der Regel an Oberflächen festkleben. Der Zweck dahinter ist, dass eine Räumung durch die Polizei länger dauert. Dies bedeutet für Sicherheitskräfte einen enormen Aufwand.
Alleine in Berlin wurden bis Mitte Januar 262.700 Einsatzstunden für die Proteste der "Letzten Generation" von der Polizei verbucht, wie eine Polizeisprecherin der dpa bestätigte. In dieser Zeit wurden 770 Personen als "tatverdächtig" eingestuft und sind in Berlin aktenkundig. Zudem wurden 2.700 Strafanzeigen gestellt und circa 930 Fälle "ausermittelt".
Rund 2.000 Strafverfahren bundesweit
Nach Angaben einer Gerichtssprecherin könnten keine Zahlen genannt werden, wie hoch die Strafverfahren in Berlin seien.
Bundesweit sprach Rochel allerdings von etwa 2.000 Strafverfahren bis Anfang November. Hierbei bezog sich die Sprecherin der "Letzten Generation" auf Medienberichte, da keine jüngeren Zahlen vorlägen. Nun fingen erst viele Gerichtsverfahren an. Meist seien allerdings Geldstrafen verhängt worden – es habe aber auch Freisprüche gegeben.
Was beabsichtigen die Aktivisten?
Die Protestbewegung "Letzte Generation" gründete sich Ende 2021. Am 24. Januar 2022 blockierten Aktivist:innen dieser Vereinigung erstmals in Berlin Autobahnzufahrten. Seither folgten fast täglich Blockaden sowie Proteste in Museen, Stadien, an Erdölpipelines oder Flughäfen.
Zu Anfang war das Ziel der Akteur:innen ein " Essen-Retten-Gesetz " gegen Lebensmittelverschwendung. Heute fordert die Gruppe unter anderem ein dauerhaftes 9-Euro-Ticket für den öffentlichen Verkehr und Tempo 100 auf Autobahnen.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa