Corona
Lauterbach: Kita-Schließungen während der Pandemie waren "nicht nötig"
- Veröffentlicht: 02.11.2022
- 16:56 Uhr
- afu
Gesundheitsminister Karl Lauterbach und Familienministerin Lisa Paus haben in Berlin die "Corona-Kita-Studie" vorgestellt. Das Ergebnis: Die vorgenommenen Kita-Schließungen seien "nicht nötig" und "nicht angemessen" gewesen.
Zahlreiche Maßnahmen wurden in den vergangenen zweieinhalb Jahren im Rahmen der Corona-Pandemie ergriffen: Ausgangssperren, Maskenpflicht, Schul- und Kita-Schließungen für mehrere Wochen oder sogar Monate. Dass letztere offenbar ihr Ziel verfehlt haben, bestätigte nun Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
"Das Schließen von Kitas ist definitiv medizinisch nicht angemessen und wäre auch in dem Umfang, wie wir es damals gemacht haben, nach heutigem Wissen nicht nötig gewesen", so der Politiker am Mittwoch (2. November) in Berlin. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Seiner Ansicht nach seien die Schließungen unnötig gewesen. Es werde "keine Schließungen dieser Art mehr geben", erklärte Lauterbach anlässlich der Veröffentlichung des Abschlussberichts der "Corona-Kita-Studie".
Förderbedarf für Kinder hat sich verdoppelt
Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) betonte, dass die Kinder, die am meisten von frühkindlicher Förderung und Bildung profitieren können, besonders schwer an den Folgen der Eindämmungsmaßnahmen trügen. Der Förderbedarf in Kitas mit vielen Kindern aus sozial benachteiligten Familien sei heute fast doppelt so hoch wie vor der Pandemie, zum Beispiel in den Bereichen Motorik oder Sprache.
Die Studie wurde vom Bundesfamilien- und Bundesgesundheitsministerium finanziert, durchgeführt hatte sie das Deutsche Jugendinstitut und das Robert Koch-Institut von Sommer 2020 bis Juni 2022. Untersucht wurden unter anderem die Auswirkungen der Pandemie und der Schutzmaßnahmen auf Kindertagesbetreuung, Kinder und Familien.
Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa