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Ausschreitungen nach Messerattacke

Krawalle im englischen Southport: Randalierer gehen auf Polizisten los

  • Veröffentlicht: 31.07.2024
  • 03:02 Uhr
  • Franziska Hursach

Mindestens drei Kinder sind bei der Messerattacke im britischen Southport ums Leben gekommen. Eine Mahnwache mit hunderten Menschen endete in Ausschreitungen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einer Mahnwache mit hunderten Menschen in der britischen Stadt Southport am Dienstagabend (30. Juli) ist es zu schweren Ausschreitungen gekommen.

  • Mehrere Menschen griffen zunächst eine Moschee mit Gegenständen an und bewarfen dann Polizist:innen mit Ziegelsteinen.

  • Wie die Polizei mitteilte, handelt es sich bei den Randalierern offenbar um Rechtsextreme, die vermutlich durch Falschmeldungen und Gerüchte über die Herkunft des mutmaßlichen Täters angestachelt wurden.

Hunderte Menschen kamen am Dienstagabend (30. Juli) in Southport in England zusammen, um der Opfer eines Messerangriffs zu gedenken. Bei der Attacke waren nach jetzigem Stand drei Kinder getötet worden. Auf der Mahnwache wurde unter anderem eine Schweigeminute abgehalten.

Rechtsextreme Randalierer warfen mit Ziegelsteinen

Nach der Versammlung kam es jedoch zu Ausschreitungen: Mehrere Menschen griffen zunächst eine Moschee mit Gegenständen an und bewarfen dann Polizist:innen mit Ziegelsteinen. Ein Polizeiauto ging in Flammen auf, mehrere Beamt:innen wurden verletzt und ein Geschäft geplündert.

Die Merseyside Police teilte mit, bei den Randalierern handele es sich vorrangig um Mitglieder einer rechtsextremen Gruppe.
Die Merseyside Police teilte mit, bei den Randalierern handele es sich vorrangig um Mitglieder einer rechtsextremen Gruppe. © Pat Hurst/PA Wire/dpa
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Falschmeldungen über Herkunft des Täters

Als Hintergrund für die Ausschreitungen werden Falschmeldungen und Gerüchte über die Herkunft des mutmaßlichen Täters vermutet. Rechte Onlineaccounts hatten offenbar gestreut, es handele sich um einen Migranten mit Arabisch klingendem Namen. "Wir haben bereits mitgeteilt, dass die Person in Großbritannien geboren wurde, und Spekulationen helfen im Moment niemandem", betonte hingegen die Polizei.

Im Video: Drei Kinder von 17-Jährigem bei Messerattacke in England getötet

Der tatverdächtige Jugendliche lebt seit mehr als zehn Jahren in der Gegend. Er wurde als Sohn von Ruandern in der walisischen Hauptstadt Cardiff geboren. Weiter teilte die Polizei mit, dass es sich bei den Unruhestiftern vorrangig um Mitglieder einer rechtsextremen Gruppe handele. Sie stammten nicht aus der Gegend.

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Die britische Regierung verurteilte die Krawalle scharf: "Diejenigen, die die Mahnwache für die Opfer mit Gewalt und Brutalität gekapert haben, haben die trauernde Gemeinschaft beleidigt", schrieb Premierminister Keir Starmer bei X.

Sie werden die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommen.

Premierminister Keir Starmer

Am Montag (29. Juli) waren bei einer Messerattacke drei Mädchen im Alter von sechs, sieben und neun Jahren getötet worden. Acht weitere Kinder und zwei Erwachsene wurden teils schwer verletzt. Tatverdächtig ist ein 17-Jähriger. Das Motiv ist unklar. Die Polizei geht nicht von einer Terrortat aus.

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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