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Hohe Nachfrage

Knappheit wegen Vogelgrippe: Steigen jetzt die Preise für Eier?

  • Aktualisiert: 11.04.2025
  • 11:50 Uhr
  • dpa
Wegen der drohenden Eier-Knappheit stellt sich jetzt die Frage, wie sich die prekäre Lage auf dem Markt auf die Preise auswirkt. (Symbolbild)
Wegen der drohenden Eier-Knappheit stellt sich jetzt die Frage, wie sich die prekäre Lage auf dem Markt auf die Preise auswirkt. (Symbolbild)© Hauke-Christian Dittrich/dpa

Hohe Nachfrage bei knapper Ware führt normalerweise zu hohen Preisen. Für Eier gilt das in Deutschland nur bedingt - langfristige Kontrakte dämpfen den Anstieg der Verbraucherpreise.

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Eier sind weltweit aufgrund der Vogelgrippe und hoher Nachfrage knapp - aber Verbraucher:innen in Niedersachsen und Deutschland bekommen von den gestiegenen Großhandelspreisen kaum etwas mit. Der Grund: Der Lebensmitteleinzelhandel schließt mit seinen Lieferanten länger laufende Kontrakte. Es sei nicht zu erwarten, dass sich an den Endverbraucherpreisen im Verlauf des Jahres etwas ändern werde, sagt Margit Beck von der Marktinfo Eier und Geflügel in Bonn.

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Ostern

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Tendenziell seien die Endverbraucherpreise für Freiland- und Bioeier seit Jahresbeginn etwas gestiegen, erklärte Beck - genaue Zahlen fürs erste Quartal lägen ihr aber erst nach Ostern vor. 

Leicht gestiegene Verbraucherpreise

Laut Verbraucherpreisindex des Landesamtes für Statistik Niedersachsen stiegen die Verbraucherpreise für Molkereiprodukte und Eier im März 2025 um 4,9 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahresmonat. Auch im Vergleich mit Februar 2025 stiegen die Verbraucherpreise im März leicht an, und zwar um 0,6 Prozent.

Im Durchschnitt lag der Verbraucherpreis für 10 Eier aus Bodenhaltung im vergangenen Jahr bei 2,01 Euro, sagt Beck. 10 Eier aus Freilandhaltung kosteten im Geschäft im Jahr 2024 im Durchschnitt 2,53, und Bioeier 3,69 Euro.

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Großteil der Eier ist Kontraktware

Anders sieht die Preissituation auf dem Spotmarkt aus: Dort haben sich die Preise deutlich verteuert. Eiererzeuger, die Ware über diesen Vertriebsweg verkaufen, haben laut Beck davon profitiert. 

Aber: Mehr als 80 Prozent der in Deutschland produzierten Eier ist Kontraktware für den Lebensmitteleinzelhandel, sagt Friedrich-Otto Ripke, Vorsitzender des Niedersächsischen Geflügelwirtschaftsverbandes.

Eier sind da, aber nicht in allen Größen

"Es wird kein Direktvermarkter seine guten Kunden zu Ostern nicht bedienen wollen - der passt schon auf, dass er die Eier zu Ostern hat", erklärte der Verbandschef. Er gehe davon aus, dass es zu Ostern Eier in den Regalen der Geschäfte geben werde, wenn auch vielleicht nicht in den gewünschten Größen. Auch gefärbte Eier dürften knapp werden.

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Der Grund für die Knappheit an Eiern in Deutschland liege im Wesentlichen darin, dass die Nachfrage weltweit steige, die Eierproduktion aber nicht im selben Maße gewachsen sei, erklärt der Verbandschef. Der Selbstversorgungsgrad Deutschlands liege bei 70 Prozent, die restlichen 30 Prozent seien bislang überwiegend aus den Niederlanden gekommen.

Niederlande liefern weniger Eier

Aber im Nachbarland sei die Eierproduktion zuletzt gesunken. Das sei einerseits Auswirkung der Vogelgrippe, hänge aber auch damit zusammen, dass aus Umweltschutzgründen die Niederlande Plätze für Hennen abgebaut haben. Die Geflügelpest habe zudem in Ländern wie Polen, Italien und Ungarn zu einer stärkeren Nachfrage von dort in Deutschland geführt, sagt Ripke.

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In Deutschland wurden 2023 rund 55 Millionen Legehennenplätze gemeldet, davon entfielen 20 Millionen auf Niedersachsen. Die Maßnahmen der deutschen Geflügelhalter, die Geflügelpest einzugrenzen, haben sich laut Ripke bewährt. In Niedersachsen drohe wegen der Tierseuche keine Gefährdung der Versorgung - die heimischen Legehennenhalter würden genügend Eier erzeugen.

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