Nahost-Konflikt im Ticker
Israel und Hamas offen für Verlängerung der Feuerpause
- Aktualisiert: 27.11.2023
- 05:43 Uhr
- Franziska Hursach
Israel und Hamas offen für Verlängerung der Feuerpause +++ Nach Antisemitismus-Vorwürfen: Elon Musk reist nach Israel +++ Medien: Freigelassene Geisel schwebt in Lebensgefahr +++ Alle Entwicklungen in Nahost im Newsticker vom 27. November.
Das Wichtigste in Kürze
Sowohl Israel als auch die Terrororganisation Hamas zeigen sich offen für eine Verlängerung der Feuerpause.
Der Chef der Plattform X, Elon Musk, wird in Israel zu Gesprächen mit Präsident Herzog und Premierminister Netanyahu erwartet.
Eine zuvor freigelassene Geisel schwebt nun offenbar in Lebensgefahr.
+++ 04:12 Uhr: Benjamin Netanjahu, der israelische Regierungschef, hat grundsätzlich seine Bereitschaft zu einer Verlängerung der Feuerpause mit der islamistischen Hamas signalisiert. Wie er in einem Gespräch mit US-Präsident Joe Biden mitteilte, sehe das Abkommen die Möglichkeit vor, die Kampfpause zu verlängern. Im Gegenzug dafür müssten pro Tag jedoch 10 weitere Geiseln freikommen.
"Das wäre zu begrüßen", so Netanjahu laut der Deutschen Presse-Agentur. Gleichzeitig habe er Biden gesagt, dass die Kämpfe nach der Feuerpause wieder aufgenommen würden. Nach dem Ende des Abkommens werde Israel seine Kriegsziele "mit voller Kraft verwirklichen".
Biden hatte zuvor auf einer Pressekonferenz gesagt, dass er auf eine Verlängerung der Kampfpause hoffe. So könnten mehr Geiseln befreit und mehr humanitäre Hilfe für die Bedürftigen in Gaza bereitgestellt werden.
Auch die Hamas strebt nach eigener Darstellung eine Verlängerung an, um im Austausch gegen Geiseln mehr palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen zu bekommen. Die von Katar vermittelte Kampfpause zwischen Israel und der Hamas war für zunächst vier Tage angesetzt.
Nach Antisemitismus-Vorwürfen: Elon Musk reist nach Israel
+++ 02:36 Uhr: Der US-Technologieunternehmer Elon Musk wird für ein Treffen mit dem Premierminister Israels Benjamin Netanyahu und dem Präsidenten Isaac Herzog nach Israel reisen.
Bei dem Termin seien auch Vertreter:innen der Familien von in den Gazastreifen verschleppten Geiseln dabei. Diese werden "die über die Schrecken des Terrorangriffs der Hamas am 7. Oktober und den anhaltenden Schmerz und die Ungewissheit für die Gefangenen sprechen". Das teilte Herzogs Büro mit. Der israelische Präsident wolle bei dem Gespräch mit Musk die Notwendigkeit unterstreichen, den "zunehmenden Antisemitismus im Internet zu bekämpfen".
Musks Onlinedienst X steht seit dem brutalen Angriff der Hamas auf Israel und dem Beginn des Gaza-Kriegs verstärkt in der Kritik, zu wenig gegen Antisemitismus und andere problematische Inhalte auf der Plattform zu tun. Im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg war es auf X zu einer Zunahme von Falschinformationen und Hassbotschaften gekommen.
Medien: Freigelassene Geisel schwebt in Lebensgefahr
+++ 00:15 Uhr: Eine am Sonntag (26. November) von der islamistischen Hamas freigelassene Geisel schwebt Medienberichten zufolge in Lebensgefahr. Die 84-jährige Frau sei in einem lebensbedrohlichen Zustand in eine israelische Klinik gebracht worden. Das berichteten mehrere israelische Medien unter Berufung auf das Krankenhaus in Beerscheba. Nun liege sie auf der Intensivstation und schwebe in Lebensgefahr, teilte der Direktor des Soroka-Krankenhauses mit.
Ihr Leben ist in Gefahr.
Direktor des Soroka-Krankenhauses
Mitarbeiter:innen des Roten Kreuzes hatten die Frau zuvor aus dem Gazastreifen zur Grenze nach Israel gebracht. Von dort wurde sie wegen ihres schlechten Zustands mit einem israelischen Hubschrauber direkt ins Krankenhaus geflogen.
Im Video: Gaza-Krieg: Weitere Geiseln kommen frei – darunter auch die totgeglaubte Emily
Gaza-Krieg: Weitere Geiseln kommen frei – darunter auch die totgeglaubte Emily
Terroristen aus dem Gazastreifen hatten die 84-Jährige am 7. Oktober zusammen mit etwa 240 weiteren Menschen in das Küstengebiet verschleppt. Im Rahmen eines Abkommen zwischen Israel und der Hamas kam sie nach mehr als 50 Tagen in Gefangenschaft frei.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa