Anzeige
91 Kinder betroffen

In Australien: Erzieher wegen Kindesmissbrauch in 1.623 Fällen angeklagt

  • Veröffentlicht: 01.08.2023
  • 16:20 Uhr
  • Emre Bölükbasi
Ein heute 45-jähriger Australier missbrauchte laut Polizei insgesamt 91 Kinder.
Ein heute 45-jähriger Australier missbrauchte laut Polizei insgesamt 91 Kinder.© Fabian Sommer/dpa

Über 15 Jahre hinweg soll ein ehemaliger Erzieher in Australien 91 Kinder missbraucht haben. Die Ermittlungen der Polizei legen die erschreckenden Straftaten des Mannes offen.

Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein ehemaliger Erzieher in Australien wird wegen erschreckender Straftaten angeklagt.

  • Der heute 45-Jährige soll in insgesamt 1.623 Fällen Kinder missbraucht haben.

  • Die Polizei fand auf den elektronischen Geräten des Angeklagten zahlreiche Fotos und Videos der Missbrauchsfälle.

1.623 Kindesmissbrauchsdelikte, darunter 136 Fälle von Vergewaltigung und 110 Fälle von Geschlechtsverkehr mit einem Kind unter zehn Jahren: Wegen dieser erschreckenden Straftaten ist ein ehemaliger Erzieher in Australien angeklagt worden. "Dies ist eine erschütternde Zeit für Familien, Betreuer und die Gemeinschaft im Allgemeinen", teilte die Nationalpolizei am Dienstag (1. August) mit. 

Der heute 45-Jährige aus der Region Gold Coast soll insgesamt 91 Kinder zwischen 2007 und 2022 in Brisbane, Sydney und im Ausland missbraucht haben. In diesem Zeitraum soll er in einem Dutzend Kindertagesstätten gearbeitet haben. Laut der Polizei handelt es sich bei allen Missbrauchsopfern um "vorpubertäre Mädchen". Der Angeklagte ist seit August 2022 in Haft.

Tausende Fotos und Videos der Missbrauchsfälle

Im Zuge der Ermittlungen seien "detaillierte forensische Untersuchungen von mehr als 4.000 Bildern und Videos" auf den elektronischen Geräten des 45-Jährigen durchgeführt worden, informierte die Polizei. Diese enthielten demnach "mutmaßliches Material über Kindesmissbrauch" und wurden von dem Angeklagten selbst erstellt.

"Angesichts der vielen Bilder und Videos von Kindern, die über 15 Jahre hinweg auf den Geräten des mutmaßlichen Täters aufgezeichnet wurden, erforderte die Identifizierung viel Zeit, Geschick und Entschlossenheit", heißt es in der Pressemitteilung der Polizei weiter. Die Ermittlungen seien "sehr komplex" gewesen und hätten "hoch qualifizierte Spezialisten für die Identifizierung der Opfer" erfordert.

Im Video: Sexueller Kindesmissbrauch in Deutschland - Zahlen sind erschreckend hoch

Sexueller Kindesmissbrauch in Deutschland: Zahlen sind erschreckend hoch

Anzeige
Anzeige

Nahezu alle Missbrauchsopfer identifiziert

Nach Angaben der Nationalpolizei sind mittlerweile alle australischen Kinder, die in den Videos auftauchen, identifiziert worden. In Zusammenarbeit mit internationalen Behörden müsse aber noch die Identität von vier Kindern geklärt werden, die offenbar im Ausland missbraucht wurden. Die Eltern der identifizierten Missbrauchsopfer seien von der Polizei kontaktiert worden. Einige der Betroffenen seien heute teilweise älter als 18 Jahre und hätten ein Angebot für Unterstützungsmaßnahmen bekommen.

Für alle anderen Familien in den betroffenen Kindertagesstätten gab die Polizei Entwarnung. "Ich kann der australischen Öffentlichkeit versichern, dass es äußerst unwahrscheinlich ist, dass Ihr Kind von dem Mann missbraucht wurde, wenn Sie nicht von den Strafverfolgungsbehörden kontaktiert wurden", teilte die Behörde mit. Der erste Gerichtstermin soll am 21. August in Brisbane stattfinden.

Auch interessant:
Telefonseelsorge
News

Beratungs- und Hilfsangebote

Sexuelle Gewalt und Missbrauch: Hier finden Betroffene Beratung und Hilfe

Bei einem Verdacht auf Kinder- oder Jugendpornografie oder sexuelle Gewalt sollte sich jeder frühzeitig an die örtliche Polizeidienststelle wenden. Des Weiteren finden Sie in diesem Artikel bundesweite Beratungsstellen, die auf das Thema sexueller Missbrauch spezialisiert ist.

  • 15.06.2022
  • 12:42 Uhr
  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
Mehr News und Videos
Merih Demiral
News

Nach Kritik an Demirals Wolfsgruß bei EM: Türkei bestellt deutschen Botschafter ein

  • 03.07.2024
  • 22:07 Uhr

© 2024 Seven.One Entertainment Group