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Pipeline in der Ostsee

Im Falle einer Waffenruhe in der Ukraine: Könnte Nord Stream 2 doch noch in Betrieb gehen?

  • Aktualisiert: 07.03.2025
  • 11:33 Uhr
  • Claudia Scheele

Die umstrittene Pipeline in der Ostsee, Nord Stream 2, könnte doch in Betrieb genommen werden. Für den Fall eines Kriegsendes in der Ukraine werden nun offenbar Investoren gesucht.

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Inhalt

  • Nord Stream 2 bald mit US-Investoren?
  • Kurz vor Insolvenz: US-Investoren sollen Firma retten

Über zwei Jahre ist es her, seit die Pipelines von Nord Stream teils gesprengt wurden. Der Sabotageakt im September 2022 zerstörte drei Stränge, doch eine Leitung von Nord Stream 2 blieb Intakt. Genau diese letzte Leitung soll laut Insiderwissen der "Financial Times" nun wiederbelebt werden.

Dafür hat Matthias Warnig, ehemaliger Stasi-Mitarbeiter, DDR-Spion und bekannter langjähriger Freund des russischen Präsidenten Wladimir Putin, offenbar Kontakt zu US-Investoren gesucht. Denn bei Friedensgesprächen mit der Ukraine winkt ein Milliardengeschäft, sollte die Pipeline zur Verhandlungsmasse werden.

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Donald Trump, Wladimir Putin, Olaf Scholz

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Nord Stream 2 bald mit US-Investoren?

Die Suche nach US-Investoren zeigt das Ausmaß von US-Präsident Donald Trumps Annäherung an Moskau. Eine Beteiligung der USA und Trumps würde einen weiteren Schritt in Richtung einer US-Abhängigkeit in Europa bedeuten, da dies einen beispiellosen Einfluss auf die Energieversorgung Europas sein könnte.

Das Bundeswirtschaftsministerium betont jedoch, dass "die Pipeline Nord Stream 2 nicht zertifiziert und damit auch rechtlich nicht zugelassen" sei. Daher stelle sich die "Frage einer Nutzung der Pipeline" damit gar nicht.

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Kurz vor Insolvenz: US-Investoren sollen Firma retten

Ein interessanter Zeitpunkt scheint es dennoch zu sein für die Suche nach US-Investoren, denn der "Nord Stream 2 AG" droht die Insolvenz. Das Unternehmen mit Sitz in Zug gehört der russischen Gazprom. Bis Anfang Mai hat das Unternehmen noch Zeit, eine Insolvenz zu vermeiden, entschied ein Kantongericht vor wenigen Tagen. Der zuständige Richter verwies in seiner Abwägung auf die US-Wahlen und die Bundestagswahlen. Dabei klingt es, als wolle man den Beteiligten und möglichen Interessenten noch etwas Zeit einräumen.

Die ursprünglichen Investoren - Wintershall Dea, Shell, Engie, OMV und der deutsche verstaatlichte Gas-Konzern Uniper - gaben gegenüber "ZDF frontal" an, dass sie ihre Darlehen über knapp eine Milliarde Euro bereits abgeschrieben hätten und somit nicht damit rechnen, dass sich die Investition auszahlt.

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Nord Stream 2 könnte nur dann von US-Investoren gekauft werden und in Betrieb gehen, wenn sowohl die USA als auch die deutsche Bundesregierung eine Sondergenehmigung ausstellen. Derzeit stehen die Chancen dafür nicht hoch.

Mehrere Sprengungen hatten im September 2022 die beiden Rohre der Gas-Pipeline Nord Stream 1 sowie eines der beiden Rohre von Nord Stream 2 beschädigt. Durch Nord Stream 1 war zuvor russisches Erdgas nach Deutschland geflossen, auch über die fast zehn Milliarden Euro teure und 1.200 Kilometer lange Nord-Stream-2-Pipeline sollte Gas in die Bundesrepublik geliefert werden. Sie wurde nach der Fertigstellung aber nie in Betrieb genommen. Das umstrittene Gasgeschäft mit Russland wurde nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine letztlich auf Eis gelegt.

  • Verwendete Quellen:
  • ZDF heute: "Geht Nord Stream 2 doch noch in Betrieb?"
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