Laut Außenministerium in Havanna
"Illegaler Menschenhandel": Russland rekrutiert Kubaner für Krieg in der Ukraine
- Veröffentlicht: 05.09.2023
- 16:54 Uhr
- Lena Glöckner
Kuba hat ein mutmaßliches russisches Netzwerk zur illegalen Rekrutierung von ihren Staatsbürgern für Ukraine-Einsätze entdeckt. Inzwischen leitete das Land ein Strafverfahren gegen die russischen Verantwortlichen ein.
Kuba hat nach eigenen Angaben ein vermeintliches russisches Netzwerk zur illegalen Anwerbung von kubanischen Staatsbürgern für "Militäreinsätze in der Ukraine" aufgedeckt. Das kubanische Außenministerium gab am Dienstag (5. September) bekannt, dass es aktiv daran arbeite, ein von Russland aus operierendes Schleusernetzwerk zu zerschlagen.
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Das Ziel dieses Netzwerks sei es, in Russland lebende Kubaner in die Streitkräfte einzuführen, die an den militärischen Operationen in der Ukraine beteiligt sind. Aber auch Kubaner, die in Kuba leben, seien von diesem Vorhaben betroffen.
Das Außenministerium erklärte, dass Strafverfahren gegen die Verantwortlichen eingeleitet worden seien. Havanna lehne jegliche Form von "Söldnertum" ab und werde sich nicht am Krieg in der Ukraine beteiligen, hieß es.
Treffen von Putin und Kubas Präsident Ende vergangenen Jahres
Außenminister Bruno Rodríguez äußerte sich auch über den Onlinedienst X (ehemals Twitter) und betonte, dass die Regierung entschlossen sei, illegalen Menschenhandel mit voller Härte des Gesetzes zu bekämpfen. Kuba werde Schritte unternehmen, um "jeden zu verfolgen, der kubanische Bürger rekrutiert oder als Söldner gewinnen möchte, um Waffen gegen ein anderes Land einzusetzen". Bisher liegt keine Reaktion aus Moskau vor.
Die Beziehungen zwischen Moskau und Havanna hatten sich zuletzt intensiviert. Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel traf Ende des vergangenen Jahres seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin in Moskau. Im Juni wurde der kubanische Verteidigungsminister Álvaro López Miera von seinem russischen Amtskollegen Sergej Schoigu empfangen.
- Verwendete Quellen:
- Posting von Bruno Rodríguez auf der Plattform X