Fußball-WM 2022 in Katar
Homophobe Äußerungen: Katars WM-Botschafter legt nach
- Veröffentlicht: 10.11.2022
- 16:52 Uhr
- str
Nach der Kritik an seinen homophoben Aussagen spricht Katars WM-Botschafter Khalid Salman jetzt von einem Missverständnis. Dennoch bleibt er bei seiner Argumentation und zieht sie nicht zurück.
Der WM-Botschafter aus Katar, Khalid Salman, hatte Homosexualität in der ZDF-Dokumentation "Geheimsache Katar" als "geistigen Schaden" bezeichnet. Jetzt reagiert er auf die teils heftige Kritik, die anschließend laut wurde. Seine Aussage sei unvollständig wiedergegeben worden, so der ehemalige Fußballprofi via Twitter.
Jeder in Katar werde akzeptieren, "dass sie hier herkommen. Aber sie werden unsere Regeln akzeptieren müssen", sagte Salman in der Dokumentation. Auf Twitter schreibt er jetzt, die Aussagen in der Doku seien "aus dem Zusammenhang gerissen" worden.
"Es ist weder unsere Religion noch unsere Natur, zu beleidigen oder zu verletzen". Nach wie vor sei jeder in Katar willkommen. "Aber unsere Kultur und Religion ändern sich nicht für die Weltmeisterschaft", legt Salman nach und verzichtet damit auf ein Fehlereingeständnis.
Kritik aus der deutschen Politik
Das Auswärtige Amt hatte durch Sprecherin Andrea Sasse die Äußerungen des Botschafters verurteilt. "Es handelt sich aus unserer Sicht um einen unglaublich homophoben Ausfall", sagte Sasse in der Bundespressekonferenz. "Das widerspricht auch dem, was unsere Ansprechpartner in der katarischen Regierung uns zugesagt haben." Die Regierung Katars habe zugesichert, dass alle Fans bei der am 20. November beginnenden WM willkommen seien.
Homosexualität steht in Katar unter Strafe. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch warnte homosexuelle Personen vor einer WM-Reise nach Katar. Der Wüstenstaat gilt als umstrittenster Gastgeber in der WM-Geschichte. Dem Emirat werden unter anderem Verstöße gegen Menschenrechte und ein unwürdiger Umgang mit den Bauarbeitern der Stadien vorgeworfen.
Verwendete Quellen:
- ZDF: "Geheimsache Katar"
- Khalid Salman Twitter