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Krieg im Nahen Osten

Hisbollah schießt Raketen auf den Norden Israels trotz Bemühungen um Waffenruhe

  • Aktualisiert: 05.11.2024
  • 17:59 Uhr
  • dpa
Ein Konvoi israelischer Bulldozer fährt während einer Razzia der Armee durch die Straßen Dschenins im Westjordanland. (Archivbild)
Ein Konvoi israelischer Bulldozer fährt während einer Razzia der Armee durch die Straßen Dschenins im Westjordanland. (Archivbild)© Majdi Mohammed/AP/dpa

Tag für Tag nimmt die libanesische Hisbollah den jüdischen Nachbarstaat ins Visier: Erneut wurden Raketen-Salven auf den Norden Israels geschossen. Unterdessen fordern die USA mehr humanitäre Hilfe für den Gazastreifen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die libanesische Hisbollah-Miliz hat erneut mit Raketen den Norden Israels beschossen.

  • Insgesamt 90 Raketen seien laut israelischen Angaben abgefeuert worden, die nicht abgefangenen Raketen seien in unbewohnte Gebiete eingeschlagen.

  • Eine Abschussrampe im Libanon, von der die Geschosse abgefeuert wurden, sei zerstört worden.

Trotz Bemühungen um eine Waffenruhe im Nahen Osten hat die libanesische Hisbollah-Miliz erneut mehrere Raketen-Salven auf den Norden Israels abgefeuert. Insgesamt seien am Montag (4. November) 90 Raketen aus dem Libanon auf Israel abgeschossen worden, teilten die israelischen Streitkräfte mit.

Einige seien von der Raketenabwehr abgefangen worden und andere in unbewohnten Gebieten eingeschlagen. Die Luftwaffe habe eine Abschussrampe im Libanon, von der aus 30 der Geschosse abgefeuert worden seien, angegriffen und getroffen.

Die Hisbollah reklamierte fünf Attacken auf Israel für sich, darunter auf das Gebiet der Hafenstadt Haifa sowie auf die Stadt Safed in Galiläa. Am Sonntag (3. November) waren mehr als 100 Raketen auf Israel abgefeuert worden.

Die mit dem Iran verbündete Schiiten-Miliz beschießt Israel seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als einem Jahr. Israel antwortete mit massiven Luftangriffen, einer Bodenoffensive und weiteren Aktionen, mit denen die Führungsriege der Hisbollah stark dezimiert wurde.

Über 3.000 Tote seit Beginn der Kämpfe im Libanon

Nach israelischen Angaben wurden seit Kriegsbeginn 72 Menschen im Norden Israels durch Beschuss aus dem Libanon getötet, davon 42 Zivilist:innen und 30 Soldat:innen. Im Libanon wurden währenddessen laut dem Gesundheitsministerium in Beirut mehr als 3.000 Menschen getötet. Unter den Todesopfern sind demnach 589 Frauen und mindestens 185 Minderjährige. Das Gesundheitsministerium unterscheidet in seiner Aufzählung nicht zwischen Zivilist:innen und Mitgliedern der Hisbollah. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Derzeit laufen unter Vermittlung der USA Gespräche über ein Ende der Kampfhandlungen zwischen Israel und der Hisbollah. Der scheidende US-Präsident Joe Biden würde gerne bald einen Erfolg im Ringen um eine Waffenruhe im Nahen Osten vermelden können. Israels Feinde müssen befürchten, dass sie es im Falle eines Wahlsiegs von Donald Trump in den USA mit einem Präsidenten zu tun bekämen, der der Regierung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in der Vergangenheit sehr wohlgesonnen war.

Im Video: Israel tötet hochrangigen Hisbollah-Führer im Libanon

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US-Regierung fordert mehr humanitäre Hilfe für Gaza

Angesichts der katastrophalen Lage nach mehr als einem Jahr Krieg im Gazastreifen dringt US-Außenminister Antony Blinken auf mehr humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung in dem von Israel abgeriegelten und weitgehend zerstörten Küstengebiet. Die Menschen bräuchten zusätzliche Nahrungsmittel, Medikamente und Dinge des täglichen Bedarfs, sagte Blinken nach Angaben des US-Außenministeriums bei einem Gespräch mit dem israelischen Verteidigungsminister Joav Galant. Er habe zudem betont, wie wichtig es sei, den Krieg im Gazastreifen zu beenden, alle aus Israel entführten Geiseln nach Hause zu bringen und der palästinensischen Bevölkerung zu ermöglichen, ihr Leben wieder aufzubauen.

:newstime

Blinken sprach auch mit dem ägyptischen Außenminister Badr Abdelatty über die Lage im Nahen Osten. Die Hamas weigere sich nach wie vor, auch nur eine begrenzte Anzahl von Geiseln freizulassen, um im Gegenzug eine Waffenruhe und Hilfe für die Menschen im Gazastreifen zu erreichen, sagte Blinken nach Angaben seines Sprechers.

Laut der israelischen Zeitung "The Times of Israel" hatte Ägypten zuletzt einen Vorschlag unterbreitet, nach dem die Hamas vier israelische Geiseln im Austausch gegen rund 100 palästinensische Häftlinge freilassen sollte. Während einer zunächst 48-stündigen Waffenruhe sollte demnach über eine längerfristige Waffenruhe verhandelt werden. Bei den seit Monaten immer wieder unterbrochenen Gesprächen schien es zuletzt allerdings keine signifikanten Fortschritte zu geben.

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Tote nach Luftangriffen Israels bei Damaskus

Die israelischen Streitkräfte bombardierten unterdessen nach eigenen Angaben Ziele nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus. Der Angriff galt demnach einer Geheimdienstzentrale der Hisbollah, die nach der Tötung der Leiter ihres Geheimdienstes im Libanon weiter geschwächt worden sei. Dabei wurden laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien zwei Mitglieder der Miliz getötet und fünf weitere schwer verletzt. Auch diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

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