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Möglicher Darminfekt

"Hinterlistig": Neue Corona-Variante JN.1 breitet sich in Deutschland aus

  • Veröffentlicht: 22.12.2023
  • 11:46 Uhr
  • Daniela Z.
Corona verbreitet sich derzeit vor allem in der Variante JN.1.
Corona verbreitet sich derzeit vor allem in der Variante JN.1.© Daniel Karmann/dpa

In Deutschland dominiert die JN.1-Mutation des Corona-Virus mit 35 Prozent unter allen SARS-CoV-2-Varianten. Das Besondere: Sie zeigt Veränderungen am Spike-Protein und könnte sich vom Atemwegs- zum Darminfekt entwickeln. Die gute Nachricht: Die aktuellen Impfstoffe helfen dem Immunsystem, Pirola (BA.2.86) und seine Subvariante JN.1 zu blockieren.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die neue Mutation namens JN.1 dominiert mit 35 Prozent unter allen SARS-CoV-2-Varianten in Deutschland.

  • Erst kürzlich würde sie von der WHO als Variante von Interesse eingestuft.

  • Expert:innen befürchten, dass sie extrem ansteckend ist, da sie Veränderungen am Spike-Protein aufweist.

  • Aber: Die aktuellen Impfstoffe sind dagegen wirksam.

Corona-Variante JN.1: Das weiß man bisher

Im aktuellen Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts (11.1 bis 17. Dezember) heißt es: "Die seit Kurzem von der WHO separat als VOI eingestufte BA.2.86-Sublinie JN.1 wurde in Deutschland mit einem Anteil von 35 Prozent in der 48. KW 2023 unter allen einzelnen SARS-CoV-2 Sublinien am häufigsten in der Stichprobe nachgewiesen." VOI bedeutet "variants of interest", zu Deutsch: "Variante von Interesse". 

Laut Abwassermonitoring ist JN.1 derzeit die dominierende Variante im Land. Ist es möglich, dass die JN.1-Variante sich zunehmend zu einem Darmvirus entwickelt? Der Datenexperte Otmar Scherrer-Genermann vermutet auf X (ehemals Twitter), dass JN.1 spaltungsresistente ACE-2-Rezeptoren bevorzugt, die im Dünndarm, aber eher selten in der Lunge anzutreffen sind.

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Zum Hintergrund: Diese Rezeptoren sind der Anknüpfungspunkt für das Corona-Virus über sein Spike-Protein, um in menschliche Zellen einzudringen, was bei allen Omikron-Varianten zu einer höheren Bindungsaffinität und einer größeren Ansteckungsgefahr führt.

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:newstime

Virologe Friedemann Weber erklärt auf Anfrage von Focus Online, dass Infektionen des Darmtrakts dabei nicht unüblich seien: "Gastrointestinale Infektionen sind bei Coronaviren sehr üblich, und auch bei Sars-CoV-2 gab es das schon von Anfang an zusätzlich zur Infektion der Atemwege", so Weber. Zum Hintergrund: Gastrointestinale Infektionen rufen eine Entzündung des Magen-Darm-Trakts (Gastroenteritis) hervor. 

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Neue Corona-Variante ist "hinterlistig"

Das Gesundheitsmagazin "Prevention" zitiert den Infektiologen und Entdecker der Variante, Thomas Russo von der Buffalo Universität in New York, dass die Variante wegen ihrer zusätzlichen Mutation "noch immun-evasiver" als ihre Eltern seien. In anderen Worten: JN.1 sei laut Russo "hinterlistig". Mit dieser Variante könnte es also wieder zu mehr Infektionen kommen.

Es gibt aber auch eine gute Nachricht: Denn laut Forschungsergebnissen des Center of Disease Control (CDC) in den USA helfen die aktuellen Impfstoffe dem Immunsystem, Pirola (BA.2.86) zu blockieren. Und da JN.1 eine Subvariante ist, geht die Behörde davon aus, dass die Impfung dafür auch abgedeckt ist.

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Corona-Infektion? Das kann man dagegen tun

Dass eine Auffrischungsimpfung sinnvoll ist, dafür wirbt auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Eine frische Imfpung gegen Corona senke nicht nur das Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung, sondern auch erheblich die Gefahr einer Ansteckung mit dem Corona-Virus, sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (19. Dezember). Personen ab 60 Jahren sowie Erwachsene mit Grunderkrankungen, die ein erhöhtes Risiko für schwere Covid-19-Verläufe haben, werden zusätzlich zur Basisimmunität weitere Auffrischimpfungen empfohlen.

Was bedeutet das nun für uns an Weihnachten und Silvester, wenn Freund:innen und Familie zusammenkommen? Die bevorstehenden Feiertage sollte man genießen, rät der Vorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbandes, Wolfgang Ritter. "Wir sind nicht mehr in der Phase der besonderen Vorsichtsmaßnahmen, wie wir es in der Pandemie waren", so Ritter laut der dpa (22 Dezember). Dennoch gebe es derzeit eine schwere Infekt-Welle, die dazu führe, dass viele Menschen auch über die Feiertage krank würden, fügt er hinzu. Wer Symptome habe, solle deshalb längere Kontakte besonders zu Menschen mit schwächerem Immunsystem vermeiden. Auch einen Corona-Schnelltest zu machen und das Tragen einer FFP2-Maske seien in dieser Situation weiter sinnvoll.

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