Nicht alle Regionen bezahlbar
In diesen Städten sind die Mieten für Mindestlohnbezieher noch bezahlbar
- Veröffentlicht: 03.07.2023
- 12:05 Uhr
- Clarissa Yigit
Mit zwölf Euro Mindestlohn pro Stunde gilt es richtig zu wirtschaften. Der größte Ausgabenposten ist dabei in der Regel die Miete.
Laut einer Auswertung des "Focus" erhalten Arbeitnehmer:innen, die auf Mindestlohnbasis von zwölf Euro pro Stunde beschäftigt sind, im Schnitt rund 1.450 Euro netto aufs Konto überwiesen. Dies entsprächen etwa "57 Prozent des mittleren Nettoeinkommens eines deutschen Vollzeitbeschäftigten", schreibt der "Focus". Daher seien für die Wohnfläche ebenfalls "57 Prozent der Fläche einer durchschnittlichen Single-Wohnung" zugrunde gelegt worden.
Anhand dieser Angaben könnten sich Mindestlohnempfänger:innen eine Mietwohnung für maximal 534 Euro monatlicher Miete inklusive Nebenkosten leisten. Die Größe der Wohnung dürfte dann rund 39 Quadratmeter betragen.
Das Budget hat der "Focus" auf einen Mindestlohn von 12 Euro hochgerechnet, da im Jahr 2021 die Linken-Fraktion eine Anfrage an die Bundesregierung gestellt hatte, bei der der Mindestlohn noch bei 9,50 Euro lag. Die nächste Erhöhung des Mindestlohns auf 12,41 Euro werde zum 1. Januar 2024 erwartet.
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Mindestlohn: SPD überrascht mit Vorstoß
Wo lässt es sich mit diesem Geld wohnen?
Die fünf günstigsten Landkreise in Deutschland bei 39 Quadratmeter plus Nebenkosten sind:
- Vogtlandkreis (Sachsen): rund 334 Euro pro Monat
- Landkreis Greiz (Thüringen): mit 342 Euro pro Monat
- Landkreis Görlitz (Sachsen): 345 Euro pro Monat
- Landkreis Erzgebirge (Sachsen): 347 Euro pro Monat
- Landkreis Altenburger Land (Thüringen): 351 Euro pro Monat
In 325 von 400 deutschen Städten sei es laut Berechnungen möglich, eine Wohnung bis 534 Euro anzumieten. Hierbei könnten Menschen in 13 deutschen Städten eine Wohnung unter 400 Euro mieten.
Insgesamt sei es zudem möglich, in 39 Großstädten – darunter fast sämtliche Städte des Ruhrgebiets – und in 32 Mittelstädten eine Wohnung bis 534 Euro zu mieten.
Hier die 30 günstigsten Städte zum Wohnen
Städte unter 400 Euro monatlicher Miete
- Chemnitz: 355 Euro
- Gera: 356 Euro
- Pirmasens: 363 Euro
- Suhl: 376 Euro
- Gelsenkirchen: 387 Euro
- Hagen: 387 Euro
- Cottbus: 390 Euro
- Frankfurt an der Oder: 391 Euro
- Bremerhaven: 394 Euro
- Zweibrücken: 394 Euro
- Wilhelmshaven: 394 Euro
- Magdeburg: 395 Euro
- Hof: 398 Euro
Städte ab 400 Euro monatlicher Miete
- Remscheid: 402 Euro
- Herne: 405 Euro
- Brandenburg an der Havel: 407 Euro
- Halle ( Saale): 409 Euro
- Duisburg: 414 Euro
- Hamm: 414 Euro
- Oberhausen 416 Euro
- Bottrop: 425 Euro
- Emden: 423 Euro
- Wuppertal: 432 Euro
- Bochum: 440 Euro
- Schwerin: 443 Euro
- Mühlheim an der Ruhr: 445 Euro
- Saarbrücken: 447 Euro
- Weiden i. d. OPf.: 448 Euro
- Neumünster: 450 Euro
- Mönchengladbach: 450 Euro
Hier ist es zu teuer
In insgesamt 75 Regionen seien Wohnungen für Mindestlohnempfänger:innen allerdings nicht bezahlbar – sofern sie nicht mehr als das angegebene Budget ausgeben wollen oder auf weniger als 39 Quadratmetern wohnen möchten. Hierzu zählen:
- Nürnberg: 560 Euro
- Ulm: 581 Euro
- Bonn: 590 Euro
- Karlsruhe: 590 Euro
- Münster: 593 Euro
- Potsdam: 595 Euro
- Düsseldorf: 607 Euro
- Berlin: 608 Euro
- Darmstadt: 614 Euro
- Hamburg: 637 Euro
- Köln: 648 Euro
- Freiburg: 677 Euro
- Stuttgart: 699 Euro
- Frankfurt am Main: 716 Euro
- München: 907 Euro
In diesen sieben Regionen ist es besonders teuer
- Im südlichen Bayern um München
- Um Hessens Metropole Frankfurt
- In den Landkreisen um Stuttgart, Freiburg, Hamburg und Berlin
- Um den Bodensee an der schweizer Grenze
- Verwendete Quellen: