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Großbritannien

Grausame Babymordserie: Lebenslange Haft für Ex-Krankenschwester

  • Veröffentlicht: 21.08.2023
  • 15:39 Uhr
  • Emre Bölükbasi
Die britische Serienmörderin Lucy Letby kommt für immer ins Gefängnis.
Die britische Serienmörderin Lucy Letby kommt für immer ins Gefängnis.© Elizabeth Cook/PA Wire/dpa

In einer beispiellosen Mordserie tötete die Ex-Krankenschwester Lucy Letby sieben Babys in Großbritannien. Für ihre grauenhaften Verbrechen wurde die Serienkillerin jetzt zu lebenslanger Haft verurteilt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein beispielloser Serienmord in Großbritannien endet in der Höchststrafe.

  • Die ehemalige Krankenschwester Lucy Letby kommt nie wieder in Freiheit.

  • Die Motive für ihre Tat sind noch unklar, doch der Staatsanwalt wirft ihr vor, "Gott gespielt" zu haben.

Mord an sieben Babys, Mordversuch bei sechs weiteren: Wegen dieser schrecklichen Serie an Gräueltaten muss die britische Ex-Krankenschwester Lucy Letby nun für immer hinter Gitter. In Manchester verurteilte der Richter James Goss die Angeklagte am Montag (21. August) zur Höchststrafe, der lebenslangen Haft. Im Gegensatz zu Deutschland haben Verurteilte in Großbritannien nicht die Möglichkeit, wieder in Freiheit zu kommen.

Mit der Urteilsverkündung endet ein Verfahren, das weltweit für Entsetzen gesorgt hatte. Der 33-Jährigen wurde vorgeworfen, die Gräueltaten zwischen Juni 2015 und Juni 2016 an einem Krankenhaus in Chester durchgeführt zu haben. 2018 wurde sie festgenommen, im Oktober 2022 startete der Prozess. Am Freitag (18. August) hatte eine Jury die ehemalige Krankenschwester wegen mehrfachen Mordes und Mordversuches verurteilt. Der Fall gilt als die schwerste Babymordserie in der jüngeren Geschichte Großbritanniens.

Ihre Handlungen waren von einer tiefen Bösartigkeit geprägt, die an Sadismus grenzte.

James Goss, Richter

"Sie haben auf eine Weise gehandelt, die den normalen menschlichen Instinkten, Babys zu pflegen und zu betreuen, völlig zuwiderlief", sagte der Richter. "Ihre Handlungen waren von einer tiefen Bösartigkeit geprägt, die an Sadismus grenzte", fügte er hinzu. Dem Gericht zufolge zeigte die Angeklagte zudem "keine Reue". "Während dieses Prozesses haben Sie kaltschnäuzig jede Verantwortung für Ihr Fehlverhalten geleugnet und versucht, die Schuld anderen zuzuschieben", kritisierte der Richter.

Bei der Verkündung des Strafmaßes blieb die Anklagebank leer. Bei den Angehörigen führte das zu Frust und Wut. Die Mutter von zwei Opfern sprach von einem "letzten Akt der Bosheit eines Feiglings". Vor dem Hintergrund der Babymordserie will nun der britische Premierminister Rishi Sunak Straftätern gesetzlich vorschreiben, ihrer Verurteilung persönlich beizuwohnen.

Der Fall sorgt weltweit für Entsetzen, zahlreiche Journalisten verfolgten die Urteilsverkündung.
Der Fall sorgt weltweit für Entsetzen, zahlreiche Journalisten verfolgten die Urteilsverkündung.© REUTERS

"Sie wollte Gott spielen"

Die Angehörigen berichteten zumeist unter Tränen von den traumatischen Erlebnissen nach dem Tod ihrer Babys. Die Motive für den grauenhaften Serienmord sind umstritten. Staatsanwalt Nicholas Johnson zufolge wollte Letby "letztendlich Gott spielen". In einem Fall habe sie mit einem Kollegen über den bevorstehenden Tod eines Babys gesprochen. "Sie genoss, was passierte, und sagte fröhlich etwas voraus, von dem sie wusste, dass es geschehen würde", sagte Johnson.

Ermittler hatten in Letbys Wohnung Notizen gefunden, auf denen etwa "ich bin böse, ich habe das getan" stand. "Ich verdiene nicht zu leben. Ich habe sie absichtlich getötet, weil ich nicht gut genug bin, mich um sie zu kümmern. Ich werde nie heiraten oder Kinder haben. Ich werde nie wissen, wie es ist, eine Familie zu haben", schrieb die Mörderin auf weiteren Notizzetteln.

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur AP
  • Nachrichtenagentur dpa
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