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Pro Jahr 70.000 Euro

Fünf Jahre nicht gearbeitet und volles Gehalt: Bürgermeister bezahlt Beamten fürs Nichtstun

  • Veröffentlicht: 07.12.2023
  • 16:53 Uhr
  • Stefan Kendzia
Ein leitender Beamter soll fünf Jahre lang ein Jahresgehalt von 70.000 Euro erhalten haben, ohne dafür gearbeitet zu haben. Jetzt wird ermittelt.
Ein leitender Beamter soll fünf Jahre lang ein Jahresgehalt von 70.000 Euro erhalten haben, ohne dafür gearbeitet zu haben. Jetzt wird ermittelt.© REUTERS

Nicht schlecht: Fünf Jahre zu Hause sitzen, keine Arbeitsaufträge erhalten und trotzdem ein Jahresgehalt von 70.000 Euro kassieren - so soll es einem leitenden Beamten im Westerwald ergangen sein. 

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Fünf lange Jahre soll ein Beamter im Westerwald nicht gearbeitet haben - das aber bei vollen Bezügen. Die Kommunalaufsicht wurde laut "SWR" durch eine routinemäßige Prüfung der Verbandsgemeinde-Verwaltung auf den Fall aufmerksam. Wie es überhaupt dazu kommen konnte, wird nun geprüft.

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Der mögliche Schaden soll mindestens 350.000 Euro betragen

In der Gemeinde Betzdorf-Gebhardshain im Westerwald kann man tatsächlich im Schlaf viel Geld verdienen. Der ansässige Bürgermeister, Bernd Brato (SPD), schuf vor rund fünf Jahren eine Stabsstelle für einen Beamten, der für Aufgaben im Bereich Bau und Planung zuständig hätte sein sollen. Aufgaben habe dieser Mann nie erhalten, sondern soll ganze fünf Jahre lang im Homeoffice auf einen Arbeitseinsatz gewartet haben. Pikant: Fürs Nichtstun soll der Beamte ein Jahresgehalt von 70.000 Euro erhalten haben. Der mögliche Schaden: mindestens 350.000 Euro. 

Wie konnte es nur dazu kommen? Keiner hat dazu derzeit eine Antwort. Nur so viel: Durch eine routinemäßige Prüfung der Verbandsgemeinde-Verwaltung soll die Kommunalaufsicht auf diesen Fall aufmerksam geworden sein. Jetzt werden mehrere Mitarbeiter:innen sowie der Bürgermeister der Verbandsgemeinde zu dem Fall befragt. Mit ersten Untersuchungsergebnissen wird im Januar 2024 gerechnet. Sollte sich herausstellen, dass der Bürgermeister für den finanziellen Schaden verantwortlich gemacht werden kann, müsste er laut Kommunalaufsicht auch dafür aufkommen. Ob und in welcher Höhe ein Schadenersatz fällig werden könnte, muss noch geklärt werden. Dem leitenden Homeoffice-Beamten sollen wohl keine Konsequenzen drohen.

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